Drohung von Web-Rebellen: Morgen sollen erste Sex-Affären der 105 Politiker auffliegen

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Nein, es soll kein Gag gewesen sein, meint der Betreiber der Investigativ-Plattform Fass ohne Boden (FoB): Schon morgen, Freitag, soll der erste der 105 Parlamentarier, die für das neue Messenger-Überwachungsgesetz gestimmt haben, als „gläserner Mensch“ vorgeführt werden – auch dessen Besitz und seine Sex-Affären werden verraten.
Was wäre das für ein Proteststurm geworden, wenn ein Kanzler Herbert Kickl (FPÖ) beschlossen hätte, dass Österreichs Exekutive nun auch WhatsApp & Co, beschnüffeln darf und die Kommunikation der Bürger überwachen soll? Jetzt stimmten ÖVP, SPÖ und NEOS im Parlament dafür.
Extrem sauer ist deshalb auch Alexander Surowiec, der Herausgeber der Investigativ-Website Fass ohne Boden (FoB): Er will das so nicht hinnehmen und mit einer wilden Aktion den Parlamentariern zeigen, wie denn das so ist, wenn einer von allen alles weiß: „Wir werden alle drei Tage alles, wirklich alles, von den 105 Nationalratsabgeordneten bringen, die für die Messengerdienst-Überwachung gestimmt haben.“
Dabei sollen auch die Sex-Affären der Politiker und Politikerinnen aufgedeckt werden, meint Surowiec. Gibt’s da überhaupt etwas, was berichtenswert sei? „Klar, wir haben da so einiges“, meint der FoB-Herausgeber.
Medienrechtlich dürfte diese Aktion allerdings ziemlich problematisch sein, immerhin würden mit diesem Projekt auch Details aus dem höchstpersönlichen Lebensbereich der 105 Nationalratsabgeordneten geoutet. „Das ist mir egal“, sagt dazu Alexander Surowiec.
So sagt der FoB-Boss: „Wer Grundrechte opfert, wird zur öffentlichen Angelegenheit: Lebensläufe, Presseberichte, Diplomarbeiten, wirtschaftliche Verhältnisse, Vereinsmitgliedschaften, Eigentumsverhältnisse, Nebeneinkünfte, Firmenbilanzen, Netzwerke, Familienangehörige und natürlich parteiinterne Affären – das alles werden wir veröffentlichen.“
Fass ohne Boden veröffentlichte bereits die gesamte Namensliste jener Abgeordneten, die für das Gesetz stimmten:
Die Liste der Abgeordneten
Mit „Ja“ stimmten diese 105 Abgeordneten für das Gesetz (alphabetische Sortierung nach dem Nachnamen):
- Katrin Auer
- Gertraud Auinger-Oberzaucher
- Roland Baumann
- Angela Baumgartner
- Petra Bayr
- Michael Bernhard
- Reinhold Binder
- Juliane Bogner-Strauß
- Henrike Brandstötter
- Lukas Brandweiner
- Doris Bures
- Romana Deckenbacher
- Antonio Della Rossa
- Veit Valentin Dengler
- Martina Diesner-Wais
- Karin Doppelbauer
- Muna Duzdar
- Heike Eder
- Kurt Egger
- Thomas Elian
- Melanie Erasim
- Margreth Falkner
- Elisabeth Feichtinger
- Fiona Fiedler
- Johannes Gasser
- Wolfgang Gerstl
- Daniela Gmeinbauer
- Ernst Gödl
- Tanja Graf
- Karin Greiner
- Kira Grünberg
- Jakob Grüner
- Andreas Haitzer
- Michael Hammer
- Elke Hanel‑Torsch
- Andreas Hanger
- Peter Manfred Harrer
- Peter Haubner
- Josef Hechenberger
- Julia Elisabeth Herr
- Bernhard Herzog
- Heinrich Himmer
- Markus Hofer
- Manfred Hofinger
- Johann Höfinger
- Bernhard Höfler
- Ines Holzegger
- Douglas Hoyos‑Trauttmansdorff
- Johanna Jachs
- Franz Jantscher
- Carmen Jeitler‑Cincelli
- Janos Juvan
- Maximilian Köllner
- Kai Jan Krainer
- Philip Kucher
- Gudrun Kugler
- Andreas Kühberger
- Silvia Kumpan-Takacs
- Martina von Künsberg Sarre
- Robert Laimer
- Klaus Lindinger
- Mario Lindner
- Klaus Mair
- Nico Marchetti
- Andreas Minnich
- Wolfgang Moitzi
- Josef Muchitsch
- Maria Neumann
- Irene Neumann-Hartberger
- Verena Nussbaum
- Dominik Oberhofer
- Petra Oberrauner
- Friedrich Ofenauer
- Andreas Ottenschläger
- Christian Oxonitsch
- Laurenz Pöttinger
- Christoph Pramhofer
- Susanne Raab
- Carina Reiter
- Manfred Sams
- Sabine Schatz
- Elisabeth Scheucher‑Pichler
- Johannes Schmuckenschlager
- Joachim Schnabel
- Alois Schroll
- Michael Seemayer
- Klaus Seltenheim
- Harald Servus
- Yannick Shetty
- Norbert Sieber
- Rudolf Silvan
- Christoph Stark
- Paul Stich
- Georg Strasser
- Petra Tanzler
- Rudolf Taschner
- Barbara Teiber
- Agnes Totter
- Johann Weber
- Pia Maria Wieninger
- August Wöginger
- Sophie Marie Wotschke
- Selma Yildirim
- Christoph Zarits
- Bettina Zopf

Alexander Surowiec on X 01
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ℹ️ Dieser Beitrag stammt ursprünglich von exxtra24.at
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