Ruby – das letzte Grubenpferd

1 Min.
Man schrieb den 3. Dezember 1972, als Ruby – das letzte Grubenpferd – zum ersten Mal seit Jahren das Licht der Welt erblickte. Geschmückt mit Blumen und begleitet von feierlicher Musik, verließ sie die Tiefe der Kohleschächte – ein Moment des stillen Triumphs nach einem Leben im Schatten.
Tief unter der Erde, wo weder Sonnenstrahlen noch frische Luft je hinreichten, zog Ruby unermüdlich schwere Kohlewaggons. Wie unzählige Pferde vor ihr lebte sie in der Finsternis, fern von der Natur, doch mit einer bewundernswerten Ausdauer und einem feinen Gespür für ihre eigenen Grenzen. Wenn die Last zu groß war, blieb sie stehen – ruhig, aber bestimmt.
Diese Tiere waren mehr als bloße Arbeitstiere – sie waren treue Gefährten der Bergleute, Teil einer Welt, in der jeder Atemzug schwer war und jeder Tag ein Überlebenskampf.
Heute erinnern wir uns an Ruby – und an alle stillen Helfer, die in den Tiefen unserer Geschichte verschwanden. Ihr Mut, ihre stille Würde und ihr oft unbeachtetes Opfer verdienen einen Platz in unserem kollektiven Gedächtnis. Sie waren die unsichtbaren Seelen des Bergbaus – stark, treu und voller Herz.