Islamisten-Lehrbuch auf Türken-Messe verkauft: Verfassungsschutz ermittelt

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Dieses frauen-, juden-, staats-, und integrationsfeindliche Buch ist ein Bestseller: „Grundwissen für Frauen”. Nachdem es bei einer Türken-Messe in Dornbirn verkauft worden war, wird nun der Verfassungsschutz aktiv. Aber nicht der österreichische…
Auffallend zurückhaltend war die Vorarlberger Politik, als die Islamische Föderation (AIF) Ende Mai, Anfang Juni zur mittlerweile schon 18. Türkischen Kulturmesse ins Dornbirner Messezentrum geladen hatte. Dass dort auch türkische Israel-Hasser- und -Hasserinnen auftreten sollten, von denen eine nach dem Hamas-Überfall im Oktober 2023 zu Allah um die Vernichtung Israels gebetet hatte, hielt SPÖ-Bürgermeister Markus Fäßler, ÖVP-Stadträtin Barbara Röser und Wirtschaftsbund-Geschäftsführer Christoph Thoma nicht von einem Messerundgang ab. Fäßler rief auf Facebook zum Verständnis für andere Kulturen auf.
Kulturschock-Messe
Dieses Verständnis fällt freilich jener Vorarlbergerin schwer, die diese Messe ebenfalls besucht und am Stand der Duisburger Buchhandlung Tugra Kitabevi ein Buch erstanden hatte, dessen Titel „Grundwissen für Frauen – Gemäß der hanafitischen Lehre” Basis-Informationen über den Islam verspricht. Die Lektüre dieses auf der ältesten sunnitischen Rechtsschule basierenden Elaborats bewirkte bei der interessierten Österreicherin einen Kulturschock. Denn der türkische Autor Rauf Pehlivan liefert auf 524 Seiten ein mit hiesigen Wertvorstellungen absolut unvereinbares Weltbild, was aber auf Gegenseitigkeit beruhen dürfte.

Der Astec-Verlag bewirbt das Buch auf seiner Webseite als Bestseller
Gleich auf den ersten Seiten hagelt es Kritik an den christlichen Gesellschaften Europas. Die Gleichheit zwischen Mann und Frau habe „dazu geführt, dass die Aufgaben, welche Gründe für den Fortbestand der Menschheit sind, vernachlässigt wurden“. Hunderttausende Frauen und Mädchen wollten nicht heiraten, beklagt der Autor, aber nicht, weil sie etwa Nonnen werden wollen, „nein, weil sie ihrer sexuellen Lust freien Lauf lassen wollen”. Ein paar hundert Seiten weiter wird Europa dann als Folge des „gemischten Lebens von Frau und Mann” eine Wiederholung der Geschichte prognostiziert: „In den Zivilisationen der Griechen und Römer war dies der Anfangsgrund des Untergangs und heute steht Europa ebenfalls vor diesen Gefahren.“
Frau unter dem Mann
Dazwischen findet sich ein Sammelsurium an absurden, haarsträubenden und teils wohl strafrechtlich relevanten Ansichten, die jedoch – da mit Koransuren und Hadithen theologisch untermauert – ernst zu nehmen sind. Weil es ein Buch für Frauen ist, wird ihren Rechten und Pflichten viel Platz eingeräumt, wobei Pehlivan mit Sure 2:228 gleich Klarheit schafft: „Und den Frauen stehen die gleichen Rechte zu wie sie die Männer zur gültigen Ausübung über sie haben. Doch die Männer stehen eine Stufe über ihnen.”
Verwirrte Frauen
Das wirkt sich auch auf den Stellenwert der Frau als Zeugin aus. Dass islamisches Recht die Zeugenaussage eines Mannes gleich gewichtet wie die von zwei Frauen, habe jedoch „nichts mit dem Wert und der Menschlichkeit der Frau zu tun, sondern nur mit Vergesslichkeit, Verwirrung und Missverständnis”. Die Frau werde „jeden Monat halb krank wegen ihrer Blutung, hat Schwangerschaftszeiten, Geburtszeiten, Wochenbett und all diese körperlichen Veränderungen, weswegen der Islam sagt: ,Die Frau kann etwas vergessen, deswegen muss ihr bei der Zeugenschaft geholfen werden‘.“
Mangelhafte Frauen
An anderer Stelle wird der Frau ein weiterer Mangel vor Augen geführt: „Weil die Frau beispielsweise drei Monate im Jahr aufgrund ihrer Menstruation nicht betet und der Mann aber das gesamte Jahr, wird sie im Vergleich zum Mann als mangelhaft bezeichnet.”
Diese Rangordnung hat auch konkrete Auswirkungen im Liebesleben, wie Seite 472 zu entnehmen ist. Dort geht es um „Das Verweigern des Geschlechtsaktes“, wobei Selbstbestimmung eher nicht und wenn, dann nur in gut begründeten Ausnahmefällen vorgesehen ist. Heißt es doch: „Wenn eine Frau ohne die Erlaubnis ihres Mannes (freiwillig) fastet und sich deswegen davon zurückhält den Wünschen ihres Mannes nachzukommen, lastet Allah ihr die Schuld von drei Sünden auf.“

Mekka der Islam-Fundis Türkische Kulturmesse in Dornbirn.
Erst Sex, dann kochen
Noch deutlicher die Botschaft der zwingenden sexuellen Verfügbarkeit hier: „Wenn eine Frau zum Geschlechtsverkehr gerufen wird und sie gerade beim Kochen am Ofen ist, soll sie dem Ruf ihres Ehemannes nachkommen.” Und „wenn ein Mann seine Frau ins Bett ruft und die Frau sich weigert (ohne Entschuldigungsgründe) und der Mann schläft mit gebrochenem Herzen, verfluchen die Engel diese Frau bis zum Morgen.”

Erst Sex, dann Kochen.ScreenshotGrundwissenS. 472
Kinderehe
Ehefrau kann nach der hanafitischen Lehre auch schon ein Kind werden, denn: „Die Geschlechtsreife ist keine Bedingung für die Gültigkeit der Nikah (= Heirat).” Das Mädchen muss nicht einmal selbst das Ja-Wort geben: „Eine Heirat, die durch den Wali (= Vormund) oder Stellvertreter durchgeführt wird, ist ebenfalls gültig.”
Push-Up-BH verboten
Wie frau sich zu kleiden hat ist ebenfalls klar geregelt: „Wenn die Kleidung einer Frau
- a) den gesamten Körper bedeckt (ausgenommen Hände und Gesicht),
- b) nicht eng und transparent ist,
- c) keine Ähnlichkeit zu Männerkleidung oder besonderen Kleidungen der Nichtmuslime hat,
- d) ihren Schmuck nicht zeigt,
dann ist diese Kleidung eine islamische Kleidung.”
Auch fürs darunter gibt es Vorschriften. So ist es „Haram (verboten, Anm.) mit Push-Up-BH oder anderen, welche die Brüste betonen, zwischen Fremden herumzulaufen”. Beten in Strumpfhosen ist nur dann gestattet, wenn diese „so dick sind, dass sie die Hautfarbe nicht zeigen”. Frau hat auch auf ihre Stimme zu achten: „Wenn die Stimme der Frau verführerisch, melodisch und wohlklingend ist, zart zerbrechlich fein gestimmt und somit Grund für Fitna (= Versuchung) wird, ist sie Haram.”
Schlagen der Frau
Das Kapitel „Das Schlagen der Frau” vermittelt muslimischen Bräuten Grundwissen über der Widerspenstigen Zähmung. Auf Seite 522 wird das heikle Thema freundlich eingeleitet: „Der Islam hat erst dem Mann befohlen, mit seiner Frau warmherzig und gut umzugehen. … Die Behauptung, dass der Islam ohne irgendwelche Begründungen erlaubt, die Frau zu schlagen, ist eine unbegründete Behauptung.”
Es braucht demnach also eine Begründung, damit dem Mann die Hand auskommen darf. Und die liefert Sure 4:34: „Die Männer stehen den Frauen in Verantwortung vor, weil Allah die einen vor den anderen ausgezeichnet hat und weil sie von ihrem Vermögen hingeben … Und jene, deren Widerspenstigkeit ihr fürchtet: ermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie!“
Daraus folgt für den ehelichen Alltag: „Wenn die Frau ihre Augen auf andere Männer wirft, ihre Augen außerhalb des Hauses sind und ihren Mann nicht mehr beachtet. … Was man dann machen soll, ist folgendes:
- Mit den Frauen reden und gute Ratschläge geben.
- Wenn sie sich nicht bessern, die Betten trennen, und
- wenn sie noch immer nicht aufhören, sie zu schlagen (mit der Bedingung, keine harten Schläge zu benutzen).“

Tugendhaft sein, sonst gibt es Schläge!ScreenshotGrundwissenS. 522
Also, werte Muselmänner, wohlgemerkt: Nur ein bisschen schlagen, nicht die Frau gleich krankenhausreif prügeln! Das österreichische Strafrecht sieht das mit der Gewalt in der Ehe zwar deutlich restriktiver, aber um hiesiges Recht geht es in dem Buch nicht.
Aufrufe zur Steinigung, zur Weltherrschaft des Islam – und zum Töten von Juden. Deutschland reagiert, Österreich schweigt.
Was wie ein harmloser religiöser Ratgeber aussieht, entpuppt sich als gefährliches Manifest: Das Buch „Grundwissen für Frauen“ des türkischen Autors Rauf Pehlivan wurde auf der Dornbirner Messe ganz offen verkauft – mit frauenfeindlichen, antisemitischen und staatsfeindlichen Inhalten.
Die ganz großen Ziele: Steinigung von Ehebrechern, Dschihad zur islamischen Weltherrschaft – und den Mord an Juden als Vorbild für muslimische Mädchen.
Steinigung von Ehebrechern
So gibt es auch Angelegenheiten, für welche das Lehrbuch durchaus härtere Schläge vorsieht, auch wenn das hierzulande schwer umsetzbar scheint. Denn der Gesandte Allahs (Mohammed, Anm) sagte angeblich: „Wenn ein Lediger mit einer Ledigen Zina (Unzucht, Anm.) macht, bekommen beide 100 Stockschläge und ein Jahr Exil. Wenn ein Verheirateter mit einer Verheirateten Zina hat (oder ein Witwer mit einer Witwe), gibt es 100 Stockschläge und die Steinigung zu Tode.“ Mit den Quellen nimmt es das „Grundwissen” freilich nicht so genau. In einer Fußnote wird auf „Bulugul Maram 4/15” verwiesen. Diese Hadith-Sammlung enthält jedoch nichts zum Thema Ehebruch und Steinigung. Der Autor meinte wohl Hadtih 6824 im „Buch der Strafen” (Kitāb al‑Hudūd), in dem der Prophet himself die Steinigung eines Ehebrechers angeordnet haben soll.

ScreenshotGrundwissenS. 468
Weltherrschaft des Islam
Aufgeklärt wird die muslimische Frau in diesem Buch auch darüber, was Dschihad bedeutet. „Äußerste Anstrengung” für den Glauben. Was darunter zu verstehen ist, steht auf Seite 332: „Dschihad bedeutet, sich für die Herrschaft des Islams auf der Welt mit seinem Leben, Besitz und seiner Zunge auf das Äußerste anzustrengen.“
Und: „Dschihad wird gegen alle Feinde, die Wortbruch begehen, gegen alle Kuffar (Ungläubige, Anm.), welche die Muslime unterdrücken und gegen alle Abtrünnigen geführt, um das Wort Allahs zu erhöhen, um der Welt Gerechtigkeit zu bringen und um auf dem Angesicht der gesamten Erde die Herrschaft der Wahrheit zu errichten.“
Sehr konkret auch eine Seite weiter die Antwort auch auf die Frage, wie dieser Dschihad zu führen ist, wenn Muslime in einem nicht islamischen Land leben, wo eine „Regierung der Kuffar” das Sagen hat: „Die Verpflichtung und Haltung gegenüber einer solchen Regierung,… besteht aus dem Versuch, diese Regierung zu verändern und seine (sic) Existenz zu beenden.”

Dschihad für dei Weltherrschaft.ScreenshotGrundwissenS. 332
Juden töten…
Fünf Seiten später geht es im Kapitel „Der Platz der Frauen im Dschihad” wieder um äußerste Anstrengungen für den Glauben, wobei „viele Beispiele und Lektionen für die heutigen muslimischen Mädchen und Frauen” angeführt werden. Es folgen Beispiele aus der frühislamischen Zeit, die das Töten von Juden durch heldenhafte Frauen beschreiben: „Die Tante von Rasulullah (= Mohammed), Sayyidatuna Safiyya, war beim Beginn der Schlacht von Uhud (im Jahr 625, Anm.) im Haus von Hasan ibn Thabit. Als sie sah, wie sich ein Jude dem Haus näherte, um ihr Gespräch auszuspionieren, sagte sie zu Sayyidinna Hasan (= ein Enkel des Propheten): ‘Geh zu diesem Juden und bring ihn um’, und Sayyidinna Hasan sagte: ‘O Safiya, hätte dieser Mut sich bei mir befunden, dann wäre ich mit Rasulullah nach Uhud gezogen und hätte dort gegen die Götzendiener gekämpft’, worauf Sayyidatuna Safiya in ihre Hand ein Holzscheit nahm, herunterging und den Juden mit einem Schlag auf den Kopf tötete.”
Darauf folgt eine weitere beispielgebende Legende über das Töten von Ungläubigen. Wohlgemerkt: Hier geht es nicht bloß um eine Wiedergabe überlieferter Geschichten aus dem 7. Jahrhundert, sondern um deren Wirkung als „Lektionen für die heutigen muslimischen Mädchen und Frauen”.
In einer weiteren „Lektion” für heutige Muslima wird das von Ungläubigen beschrieben.
Keine polizeiliche Relevanz
Nachdem Anfang Juni bereits ein kleiner Auszug aus diesem Buch veröffentlicht wurde, ließ der Dornbirner Bürgermeister Markus Fäßler (SPÖ) mit sechswöchiger Verzögerung eine Mitarbeiterin reagieren: Diese verweist darauf, dass die Dokumentationsstelle Politischer Islam (DPI) das Buch bereits analysiert und frauenfeindliche Aussagen sowie problematische ideologische Inhalte festgestellt habe, „die mit demokratischen Grundwerten und der Gleichstellung von Mann und Frau nicht vereinbar sind”. Ein Verbot des Buches liege jedoch nicht vor, und es sei nach derzeitigem Kenntnisstand nicht Gegenstand von Ermittlungen Verfassungsschutzes.
Die Landespolizeidirektion Vorarlberg bestätigt: „Auch im Nachgang zur Türkischen Kulturmesse in Dornbirn wurden keinerlei sicherheitsrelevanten Vorkommnisse festgestellt oder zur Anzeige gebracht. Die Veranstaltung verlief ruhig. Es handelte sich um eine reguläre Messeveranstaltung ohne besondere polizeiliche Relevanz.”
Das Innenministerium reagiert auf die Frage, ob die Behörden Kenntnis von der Verbreitung des Buches „Grundwissen für Frauen” in Österreich hätten wenig auskunftsfreudig: „Sollten für die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst – und alle anderen Sicherheitsbehörden – gesetzliche Voraussetzungen für Ermittlungen bestehen, werden diese eingeleitet.” Die Nachfrage, ob solche Voraussetzungen bestünden, bleibt unbeantwortet.
CDU-Politiker reagiert
Der Verfassungsschutz ist jedenfalls mittlerweile aktiv. Allerdings der deutsche. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries teilt mit: „Auf meine Bitte hin prüft das Bundesamt für Verfassungsschutz eine deutschsprachige Ausgabe des von Ihnen angesprochenen Buches. Sollte die Auswertung zu dem Ergebnis kommen, dass indizierungswürdige Inhalte vorliegen, wird unsererseits ein entsprechender Antrag an die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) gestellt werden.”
Das heißt, es wird beantragt, dieses Buch in Deutschland zu verbieten. Aus Verfassungsschutzkreisen wird bestätigt, dass das Buch gerade geprüft werde, was aber aufgrund des Umfanges länger dauern könne.

Grundwissen über Fundi-Ideologie: CDU-Abgeordneter De Vries schaltet den deutschen Verfassungsschutz ein.
Eigentlich könnten die deutschen Verfassungsschützer das längst erledigt haben. Denn „Grundwissen für Frauen” gibt es bereits seit 2018. Und vor drei Jahren hatte der Freiburger Islam-Theologe Abdel-Hakim Ourghi Alarm geschlagen, nachdem er das Machwerk bei einem Verkaufsstand in der Kölner DITIB-Zentralmoschee entdeckt hatte. DITIB ist die deutsche Filiale der türkischen Religionsbehörde Diyanet. Ourghis Warnung vor dieser „Hetzschrift” verhallte ohne Konsequenzen. Das Medienecho war nahe null.

Islam-Theologe Ourghi (Bild) hatte schon 2022 Alarm geschlagen, nachdem er in der DITIB-Zentralmoschee in Köln das Buch „Grundwissen für Frauen” gekauft hatte.
Verlag ist Inhalt egal
Das Buch verkauft sich weiter bestens. Neben dem Koran und „Das Leben des Propheten” sei es „unser meistverkauftes Buch”, so eine Mitarbeiterin des Bochumer Astec-Verlages, in dem „Grundwissen für Frauen” erscheint. Mindestens 1000 Stück verkaufe man davon im Jahr. Die Frage, ob der Inhalt nicht an vielen Stellen problematisch sei, beantwortet die Verlagsmitarbeiterin, die ihren Namen nicht nennen will, so: „Für uns ist der Inhalt nicht wichtig, wir kümmern uns, ehrlich gesagt, nicht darum.”

Astec-Verlag bewirbt das Buch auf seiner Webseite als Bestseller. Astec VerlagScreenshot
Möglicherweise wird die Islamische Föderation vor ihrer nächsten Kulturmesse aber den Verkauf solcher Bücher unterbinden müssen. Der Dornbirner Bürgermeister erwartet jedenfalls, „dass klare inhaltliche Grenzen gezogen werden – besonders bei öffentlichen oder öffentlich beworbenen Veranstaltungen”. Eine Anfrage, ob dieser Forderung nachgekommen werde, ließ AIF-Sprecher Abdi Tasdögen unbeantwortet.
ℹ️ Dieser Beitrag stammt ursprünglich von exxpress.at
Islamisten-Lehrbuch auf Türken-Messe verkauft Verfassungsschutz ermittelt