Porno-Botschafter, Leaks: Meinl-Reisinger hat ein Problem mit ihrer U-Kommission

Porno-Botschafter, Leaks: Meinl-Reisinger hat ein Problem mit ihrer U-Kommission

17. August 2025 Allgemein 0
Beate Meinl-Reisinger (NEOS)

2 Min.

Die jüngsten Cyber-Security-Aufreger im Außenministerium sollte eine Untersuchungskommission aufklären – jetzt wird diese Kommission selbst zum Skandalfall.

Vor wenigen Tagen hat Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) eine Kommission zur Untersuchung der ungeheuerlichen Vorfälle in ihrem Ministerium beauftragt. In der jetzigen Besetzung kann diese Kommission nicht mit ihrer Arbeit beginnen – aus guten Gründen.

Die Faktenlage ist eindeutig, ein möglicher Eindruck der Täuschung der österreichischen Staatsbürger kaum zu vermeiden: Der Leiter dieser Kommission, Meinl-Reisingers Sicherheitsberater Generalmajor Thomas Starlinger, hat bekanntlich auch einen Cyber-Security-Spezialisten für die Untersuchungskommission angeheuert – wobei schon bei der Präsentation irgendwie merkwürdig war, dass dessen Firma nicht genannt worden ist.

Schon nach einer einzigen Web-Abfrage war klar, dass der von Starlinger beauftragte IT-Spezialist Georg Beham für pwc arbeitet – also für ein großes Steuer- und Wirtschaftsberatungsunternehmen mit 1450 Mitarbeitern.

Und dazu fiel noch etwas rasch auf: Generalmajor Thomas Starlinger trat gemeinsam mit Georg Beham erst vor zwei Monaten (11. bis 13. Juni) als Speaker beim diesjährigen Kitz-Summit auf, einem elitären ÖVP-nahen Wirtschaftstalk auf.

Firma des IT-Beraters sponserte ÖVP-nahes Event in Kitzbühel

Dieses Event wird wiederum von pwc mitgesponsert, und für diese Firma arbeitet – siehe oben – eben der IT-Spezialist.

Von Starlinger und Beham existiert sogar ein gemeinsames Foto, das Georg Beham auf seine Linkedin-Seite gestellt hat. Zitat: „Wie können sich Unternehmen gegen geopolitische Risiken und gezielte Cyberangriffe wappnen? Beim Kitz-Summit 2025 diskutierte ich mit Generalmajor Thomas Starlinger (Sicherheitspolitischer Berater der Außenministerin). Danke an alle Teilnehmenden, ganz besonders an Gabi Spiegelfeld für die Einladung!“

Ohne Ausschreibung bekommt also jener Cyber-Security-Experte, der mit Meinl-Reisingers Sicherheitsberater erst kürzlich beim Wirtschafts-Talk der sehr ÖVP-nahen Kommunikationsexpertin Gabriela Spiegelfeld aufgetreten ist und dort Stunden verbracht hat, die Aufgabe in der neuen Untersuchungskommission – um auch gegen einen ÖVP-nahen Ex-EU-Botschafter zu ermitteln, der einen frauenverachtenden Sado-Maso-Blog betrieben hat. Was kann da schon schief gehen?

Türkise Netzwerkerin brachte die richtige Leute zusammen

Die türkise Netzwerkerin Spiegelfeld, die 2021 vor dem Ibiza-Untersuchungsausschuss aussagen musste, bringt eben noch immer die richtigen Leute zusammen: Jetzt soll ein ÖVP-naher General gemeinsam mit einem Cyber-Security-Experten des Sponsors eines ÖVP-nahen Kitzbühel-Events mit dem ÖVP-Innenministerium ganz objektiv ermitteln, ob unter ÖVP-Außenminister Alexander Schallenberg irgendwie etwas mit der Cyber-Security des Ministeriums nicht in Ordnung gewesen sein könnte.

Der Eindruck, dass der österreichische Steuerzahler mit der bisherigen Besetzung dieser Untersuchungskommission verhöhnt wird, dürfte nicht ganz unbegründet sein.

Wenn sich Beate Meinl-Reisinger nicht zum Komplizen derartiger Methoden machen will, wird sie am Montagvormittag die Neubesetzung der Untersuchungskommission veranlassen.

Lesen Sie dazu auch: Cyber-Skandal im Außenministerium: Auch Daten von Ex-Kanzler Schallenberg entdeckt

 

Thomas Starlinger mit Georg Beham beim Kitz-Summit vor zwei Monaten – vor der Sponsorenwand (rechts oben pwc).

Thomas Starlinger mit Georg Beham beim Kitz-Summit vor zwei Monaten – vor der Sponsorenwand (rechts oben pwc).

Credits: Getty Images/Screenshot Linkedin

ℹ️ Dieser Beitrag stammt ursprünglich von blog.at

 

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