Was für eine Provokation: Öffi-Ticket bleibt für Mitarbeiter der Stadt Wien gratis

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Während viele Wiener Öffi-Nutzer in Zukunft noch mehr ausgesackelt werden, bleiben die städtischen Beamten und Angestellten von der Preissteigerung verschont. Für sie gilt weiterhin: Gratis fahren, während alle anderen zahlen.
Die beliebte 365-Euro-Jahreskarte ist bald Geschichte – wer künftig mit den Öffis fahren will, muss 465 Euro hinlegen. Für tausende Wiener Familien bedeutet das eine spürbare Mehrbelastung. Viele wissen nicht, woher sie das zusätzliche Geld nehmen sollen, andere stornieren ihre Tickets gleich ganz. Die rot-pinke Stadt verweist lapidar darauf, dass der Ticketpreis seit vielen Jahren nicht erhöht wurde und international nach wie vor billig sei.
62.000 Betroffene
Für die Mitarbeiter der Stadt Wien spielt das alles keine Rolle. Von der Krankenschwester im städtischen Spital bis zum Magistratsbeamten im Rathaus – sie alle bekommen ihre Jahreskarte weiterhin um null Euro. Möglich macht das das sogenannte Jobticket, das vollständig aus dem Budget finanziert wird. Personalstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) verkaufte das als „Teil unserer Strategie, attraktive Anreize für bestehende und neue Mitarbeiter zu schaffen“.
Budgetiert waren für heuer 23 Millionen Euro. Tatsächlich wurden aber nur 13,5 Millionen gebraucht, weil nicht jeder Mitarbeiter die Gratis-Karte abholt. Anspruch hätten zwar 62.000 Stadtbedienstete, genutzt haben das Angebot aber nur rund 35.000. Mit der kommenden Preiserhöhung steigen die Kosten automatisch an – die Stadt rechnet mit zusätzlichen 3,5 Millionen Euro.
ℹ️ Dieser Beitrag stammt ursprünglich von statement.at