Extreme Teuerung: 68 Prozent der Österreicher sehen ein Scheitern der Bundesregierung

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Die Inflation bleibt hoch, die Lebensmittelpreise klettern weiter – die Bürger haben das Vertrauen in die Regierung verloren, dass sie etwas zum Besseren ändert.
Demgegenüber steht eine überwältigende Mehrheit, die von der Regierung nichts erwartet, zitiert die Tageszeitung Heute aus der Studie: 35 Prozent gehen von „eher keinen“ brauchbaren Schritten aus, 33 Prozent sind sich „sicher“, dass keinerlei Wirkung erzielt wird. Mit anderen Worten: Zwei Drittel der Bevölkerung haben das Vertrauen in die handelnden Parteien völlig verloren.
Besonders deutlich wird die Skepsis bei den Wählern der FPÖ. Nur 13 Prozent ihrer Anhänger glauben an die Handlungsfähigkeit der Regierung, während 53 Prozent der Meinung sind, dass die Koalition sicher nichts ausrichten wird, berichtet dazu die Tageszeitung Heute. Aber auch in den eigenen Reihen sieht es trüb aus: Selbst unter ÖVP- und SPÖ-Wählern vertrauen nur 37 Prozent auf wirksame Maßnahmen – der höchste Wert im Parteienvergleich, aber immer noch erschreckend niedrig.
Überraschend schlecht schneiden die NEOS ab, die ja selbst Teil der Koalition sind: Nur 25 Prozent ihrer Sympathisanten sehen die Regierung in der Lage, die Preisexplosion zu bremsen. Bei den Grünen sind es immerhin 29 Prozent. Doch auch hier dominiert Pessimismus.
Erwartungshaltung äußerst gering
Ein Blick auf die Demografie macht die Misere noch deutlicher: Frauen sind mit 28 Prozent etwas optimistischer als Männer (19 Prozent). In der jungen Generation der 16- bis 29-Jährigen glaubt nicht einmal jeder Fünfte an eine Wende. Ähnlich schwach sind die Werte bei den über 60-jährigen Befragten. Auch die Bildung macht keinen Unterschied: Mit oder ohne Matura – die große Mehrheit hat kein Vertrauen in die Koalition, dass sie eine Besserung schaffen könnte.
Meinungsforscher Peter Hajek bringt es auf den Punkt: „Die Erwartungshaltung der Bevölkerung ist äußerst gering – ein Umstand, der selbst die Unterstützer der Regierungsparteien eint.“ Ob die Skepsis auf mangelnde Handlungsfähigkeit oder schlicht auf die ökonomische Realität zurückzuführen ist, sei schwer zu sagen. Klar sei aber: Lediglich fünf Prozent der Befragten lehnen Preiseingriffe bei Lebensmitteln grundsätzlich ab. Der Wunsch nach politischem Handeln ist also da – nur glaubt kaum jemand daran, dass er erfüllt wird.
Gleichzeitig zeigt die aktuellste Sonntagsfrage: Die FPÖ liegt mit 35 Prozent klar vorne, während ÖVP (21 %) und SPÖ (sogar nur auf 19 %) deutlich dahinter zurückbleiben. Das schlechte Zeugnis der Bevölkerung bei der Teuerung wirkt wie ein Brandbeschleuniger für die Unzufriedenheit mit der Regierung.
Falls 2026 vielleicht doch Neuwahlen kommen, könnte auch dieses Thema das politische Kräfteverhältnis nachhaltig verschieben.
Credit: APA
ℹ️ Dieser Beitrag stammt ursprünglich von statement.at
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