Thunbergs Gaza-Flotte gestoppt: Israel beendet die Aktivisten-Show

Thunbergs Gaza-Flotte gestoppt: Israel beendet die Aktivisten-Show

2. Oktober 2025 Allgemein 0

2 Min.

80 Seemeilen vor der Küste des Gazastreifens war für Greta Thunberg und die von ihr unterstützte Gaza-Flottille Endstation.

Die israelische Marine stoppte die 44 Boote, die – nach eigenen Angaben – mit humanitären Hilfsgütern für Gaza beladen waren. Mit an Bord: hundert Aktivisten aus mehreren Ländern, darunter auch die schwedische Ex-Klima-Ikone Greta Thunberg. Während die Aktivistengruppe das Vorgehen Israels als „Beweis für die Blockadepolitik und den Hunger als Waffe“ bezeichnet, kontert Jerusalem mit scharfen Vorwürfen – bis hin zu mutmaßlichen Verbindungen zur Terrororganisation Hamas.
Israel veröffentlichte bereits in den vergangenen Wochen Dokumente, die nahelegen sollen, dass internationale Unterstützer der Flottille enge Kontakte zur Hamas pflegen oder gar von ihr finanziert werden. Unter den Namen in den Unterlagen finden sich bekannte Aktivisten wie Zaher Birawi, der in Großbritannien eine Organisation mit angeblich direkten Hamas-Verbindungen leitet, sowie Saif Abu Kashk, den Medien noch vor kurzem als Sprecher der Flotte zitierten. Israel spricht deshalb von einer „angeblichen Hilfsmission“, die in Wahrheit von Terror-Unterstützern initiiert sei.

„Greta ist in Sicherheit“

Die Aktion selbst verlief unspektakulär. Liveaufnahmen von Bord zeigen, wie israelische Soldaten friedlich auf die Aktivisten zugingen. Greta Thunberg erhielt sogar Wasser, bevor sie ihre Jacke und ihren Hut anlegte. „Greta und ihre Freunde sind in Sicherheit“, betonte das Außenministerium in Jerusalem. Von Gewalt war keine Spur – doch politisch ist die Auseinandersetzung brisant.

Die israelische Seite bot an, die Hilfslieferungen in Häfen außerhalb des Gazastreifens zu entladen, um sie anschließend über internationale Kanäle weiterzuleiten. Die Flottenvertreter lehnten strikt ab. Sprecher Thiago Ávila erklärte auf X, man erkenne Israel nicht als legitimen Akteur an, um Hilfsgüter an die Palästinenser zu liefern: „Wir überlassen die humanitäre Hilfe nicht der Besatzungsmacht.“ Für die Aktivisten ist die Blockade Israels völkerrechtswidrig – und ihr Bruch ein politisches Ziel.

Jerusalem dagegen hält an seiner Linie fest: Jede Lieferung müsse kontrolliert werden, um zu verhindern, dass Waffen oder Materialien in die Hände der Hamas gelangen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wies zuletzt UN-Aussagen zurück, wonach die Versorgungslage in Gaza direkt durch Israels Politik zur Hungersnot führe: „Eine glatte Lüge“, so der Premier.
Dass Greta Thunberg an vorderster Front einer solchen Aktion steht, sorgt für zusätzliche Schlagzeilen. Israel spottet von einer „Selfie-Yacht“, Thunberg widerspricht: „Niemand riskiert sein Leben für einen PR-Stunt.“ Doch die Vorwürfe, dass finanzielle Strukturen der Hamas die Flotte zumindest teilweise gestützt haben könnten, werfen einen Schatten auf diese Mission.

Schon im Sommer hatte Israel ähnliche Flotten gestoppt. Dass es nun mit prominenter Beteiligung geschieht, verschärft die internationale Debatte. Während Aktivisten von „friedlicher humanitärer Hilfe“ sprechen, sieht Israel in den Aktionen ein Einfallstor für Terrorunterstützung.

Foto: Mario Wurzburger/Getty Images

ℹ️ Dieser Beitrag stammt ursprünglich von statement.at

 

 

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