Ukraine fordert Geld für 20 Millionen Drohnen – trotz aktuellem Korruptions-Skandal

Ukraine fordert Geld für 20 Millionen Drohnen – trotz aktuellem Korruptions-Skandal

17. November 2025 Allgemein 0

2 Min.

20 Millionen Drohnen will die Ukraine ankaufen – dafür soll es frisches Geld von den Unterstützern geben. Nach dem Auffliegen des gewaltigen Korruptions-Skandals in Kiew ist der Zeitpunkt für diese Forderung nicht ideal.

Die jüngste Forderung des ukrainischen Außenministers Andrij Sybiha nach massiver internationaler Finanzierung für den Ausbau der Drohnenproduktion fällt in eine Phase, in der Kiew militärisch unter Druck steht und politisch erneut über Reformfähigkeit und Transparenz diskutieren muss. Sybiha argumentiert, dass der Krieg erst enden könne, wenn Russland weder an einen Sieg glaube noch bereit sei, die weiter steigenden Kosten zu tragen. Um diesen Punkt zu erreichen, brauche die Ukraine vor allem eines: Schlagkraft in der Luft.

In seiner Botschaft auf der Plattform X stellte Sybiha klar, dass die moderne Kriegsführung nicht mehr über strategische Raketenarsenale, sondern über große Stückzahlen kostengünstiger Drohnen entschieden werde. Sein Ziel ist ambitioniert: Bis zu 20 Millionen Drohnen könnten bereits im kommenden Jahr gefertigt werden, sofern die internationale Gemeinschaft bereit ist, entsprechende Mittel bereitzustellen. Trotz der Dimension des Vorhabens nannte der Minister keine konkrete Finanzierungssumme, doch der Appell lässt erkennen, dass Kiew mit dringendem Finanzbedarf rechnet.

Gleichzeitig erschüttert ein neuer Korruptionsskandal im Verteidigungssektor das Vertrauen der internationalen Partner. Mehrere hochrangige Beamte müssen sich wegen mutmaßlicher Unregelmäßigkeiten bei Beschaffungsprozessen verantworten. Die Regierung verspricht umfassende Aufklärung, doch erneut steht die Frage im Raum, wie zuverlässig Gelder im sicherheitsrelevanten Sektor kontrolliert werden. Die Debatte fällt in eine Zeit, in der westliche Staaten genau diese Kontrollmechanismen zur Bedingung für langfristige Hilfen machen. Und: In diesem Korruptins-Krimi ist auch ein guter Bekannter des Präsidenten involviert – Timur Mindich. Der Unternehmer, einer der Hauptverdächtigen, wurde wenige Stunden vor dem Zugriff der Sondereinheiten gewarnt und konnte sich ins Ausland absetzen.

Soll Deutschland weiter Milliarden nach Kiew überweisen?

Für Deutschland ist die Frage, ob nicht ein Teil der überwiesenen Hilfszahlungen in Kiew erneut gestohlen werden, besonders relevant. Die Bundesregierung plant, die Ukraine 2026 mit 11,5 Milliarden Euro zu unterstützen – eine der wichtigsten Finanzierungszusagen in Europa. Der Betrag soll militärische Fähigkeiten stärken, aber auch die Stabilität des ukrainischen Staates sichern. Mit Blick auf die jüngsten Affären wächst jedoch der politische Druck, sicherzustellen, dass die Mittel effizient und zweckgebunden verwendet werden. Kritiker warnen, dass milliardenschwere Hilfspakete in Kombination mit unzureichender Kontrolle langfristig die Reformbereitschaft der Ukraine schwächen könnten.

Gleichzeitig bleibt die militärische Abhängigkeit der Ukraine von externer Unterstützung offensichtlich. Während Russland seine Rüstungsindustrie auf Kriegswirtschaft umgestellt hat, kämpft die Ukraine darum, ihre industrielle Basis zu stabilisieren und auszubauen. Ob das Ziel einer Drohnenproduktion im zweistelligen Millionenbereich realistisch ist, hängt nicht nur von Geld ab, sondern auch von personellen Kapazitäten, Zulieferketten und der Frage, ob das Land seine strukturellen Probleme zügig genug in den Griff bekommt.

Sybihas Appell verdeutlicht die zentrale Herausforderung der Ukraine: Sie muss gleichzeitig den Krieg gewinnen, ihren Staat reformieren und das Vertrauen ihrer Partner verteidigen.

Credit: Screenshot X

ℹ️ Dieser Beitrag stammt ursprünglich von statement.at

 

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