Der Mord an Iryna Zarutska

Der Mord an Iryna Zarutska

15. September 2025 Allgemein 0
Iryna Zarutska

2 Min.

Warum sticht dieses Verbrechen so scharf aus dem dumpfen Rauschen der alltäglichen Gewalt in den USA hervor?

Am 22. August wurde die 23-jährige ukrainische Geflüchtete Iryna Zarutska auf ihrem Heimweg von der Arbeit in einem Zug in Charlotte, North Carolina, von einem Schwarzen erstochen. Die Tat, festgehalten von einer Überwachungskamera, entfachte im Internet einen Sturm der Entrüstung, besonders unter konservativen Stimmen, während viele US-Medien mit auffallender Zurückhaltung reagierten. Elf Tage später äußerte CNN-Moderatorin Abby Phillip in einer Podiumsdiskussion eine bemerkenswerte Beobachtung: „In jeder amerikanischen Stadt werden täglich Menschen ermordet“, sagte sie, „jeder dieser Morde ist tragisch. Doch warum hat gerade dieser Fall die Rechte so in Aufruhr versetzt?“ Die Fragen, die sich daraus ergeben, sind brisant, denn sie deuten auf versteckte Motive oder gar böse Absichten derer hin, die diesen brutalen Angriff anprangern. Was macht diesen Mord so besonders? Warum löste er eine derart hitzige Reaktion auf der politischen Rechten aus? Die Antwort liegt in drei miteinander verwobenen Aspekten:

  1. der widersprüchlichen Berichterstattung über Opfer und Täter verschiedener Hautfarben in den Mainstream-Medien,
  2. der grassierenden Straflosigkeit und Unruhe in den Städten und
  3. den besonderen Eigenschaften des Opfers selbst.

Verzerrte Wahrheiten in den Medien

Morde geschehen in den USA tagtäglich, doch nicht jeder findet seinen Weg in die Schlagzeilen. Manche werden zu Symbolen für „systemischen Rassismus“ hochstilisiert, andere als bedauerliche Einzelfälle abgetan. Diese Auswahl folgt oft einem identitären Muster, das von einer fragwürdigen Vorstellung sozialer Gerechtigkeit geprägt ist. Als George Floyd 2020 unter dem Knie eines weißen Polizisten starb, wurde sein Gesicht weltweit auf Wandgemälde gemalt, von Berlin bis Nairobi. Namen wie Breonna Taylor oder Michael Brown wurden nach tödlichen Polizeieinsätzen zu Symbolen. Doch wer kennt Tony Timpa oder Daniel Shaver? Beide weiße Opfer tödlicher Polizeigewalt bleiben der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. Der Unterschied liegt nicht in der Grausamkeit der Taten, sondern im rassistischen Rahmen, den die Medien setzen.

Daten untermauern diesen Eindruck. Ein Bericht des Manhattan Institute von 2023 zeigt, dass unbewaffnete schwarze Opfer tödlicher Polizeischüsse durchschnittlich 21-mal mehr Medienberichte erhalten als weiße Opfer – ein Ungleichgewicht, das die Wahrnehmung von Polizeigewalt verzerrt. Eine Analyse der *Washington Free Beacon* von 2022 ergab zudem, dass vor Mai 2020 die Rasse eines weißen Täters doppelt so häufig erwähnt wurde (13 % der Artikel) wie die eines schwarzen Täters (7 %). Nach Mai 2020 verschärfte sich das Ungleichgewicht auf 28 % zu 4 % – ein Verhältnis von sieben zu eins.

#WhiteLivesMatterToo

Foto: Instagram lucaveros225

 

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