Drei Tage Wien – eine Stadt zwischen Glanz und Verfall

Drei Tage Wien – eine Stadt zwischen Glanz und Verfall

6. Oktober 2025 Allgemein 0

2 Min.

Eine Video-Dokumentation zeigt das Wien, das viele lieber nicht sehen wollen: Müll, Drogen, Armut und soziale Spannungen. Was das Kamerateam findet, erschüttert – und lässt die Frage offen, wohin die Stadt steuert.

Drei Tage lang war ein Kamerateam von Report 24 in Wien unterwegs wo die Hauptstadt längst ein anderes Gesicht zeigt. Die Video-Dokumentation offenbart erschütternde Szenen: Armut, offene Drogenmärkte, Prostitution und sichtbare Verwahrlosung. Die Bilder zeigen eine Stadt, die sich dramatisch verändert hat.

Favoriten: Wo sich das Straßenbild verändert hat

Vor allem im zehnten Bezirk, in Favoriten, wird der Wandel spürbar. Wo früher traditionelle Wiener Gasthäuser und Marktstände prägten, finden sich heute Geschäfte mit arabischen, syrischen oder afghanischen Schriftzügen. Der vertraute Duft von Leberkäse und Kaiserschmarren ist exotischen Gewürzen und orientalischem Streetfood gewichen.

Auch das Stadtbild hat sich verändert: Das Kopftuch ist alltäglich geworden, manche Frauen sind vollverschleiert – trotz gesetzlichem Verbots. Laut der Dokumentation wird das Verbot häufig durch das Tragen von vermeintlichem Mund-Nasen-Schutz umgangen.

Müll, Elend und Verdrängung

Der Film zeigt Straßenzüge voller Müll, überfüllte Container, Obdachlose vor Kirchen und Menschen, die in Parks übernachten. Der Kommentar der Filmemacher: „Wien versinkt im Abfall, während die Müllabfuhr nur noch die touristischen Zentren sauber hält.“

Auch Kirchen bleiben nicht verschont: Vandalismus, geschlossene Gotteshäuser, Graffiti an den Fassaden. Ein Algerier, der im Film zu Wort kommt, beschreibt die Lage offen: „Gewalt ist normal. Kriminalität gibt es hier überall. Die Jugendlichen wollen Respekt, teure Schuhe – sonst bist du niemand.“

Drogen, Gewalt und Angst im öffentlichen Raum

Während des Drehs kam es laut dem Team zu einem Zwischenfall: Dealer fühlten sich beim Filmen gestört, die Situation eskalierte. Die Reporter berichten von offenen Deals, Angriffen am helllichten Tag und wachsender Drogengewalt. Polizei und Rettungskräfte seien zwar regelmäßig vor Ort – doch viele Delikte blieben ohne Konsequenzen.

Immer mehr Wiener meiden laut Beobachtung der Produktion am Abend Parks und Plätze, die einst beliebte Treffpunkte waren.

Prostitution im Schatten der Hochhäuser

Ein weiterer Schwerpunkt der Dokumentation ist die Armutsprostitution. Frauen aus Osteuropa und Asien bieten sich in den Außenbezirken für Beträge ab zehn Euro an. Das Team filmt regelrechte Straßenstriche in Industriegebieten – Gewalt sei dort an der Tagesordnung. Nur wenige Kilometer entfernt glänzt die Wiener Innenstadt mit Prunkbauten, gepflegten Parks und politisch aufgeladenen Symbolen.

Zwei Welten in einer Stadt

Zwischen den glitzernden Fassaden und den grauen Hinterhöfen zeigen sich zwei Realitäten, die kaum noch miteinander vereinbar wirken. Während Touristen in der Innenstadt Kaffeehäuser und Fiaker erleben, kämpfen viele Wiener am Stadtrand mit Armut, Perspektivlosigkeit und Angst.

Das Fazit der Dokumentation fällt ernüchternd aus:
Wien ist zu einer Stadt der Gegensätze geworden – zwischen Tourismusglanz und sozialem Zerfall.

Bild: APA/TOBIAS STEINMAURER

ℹ️ Dieser Beitrag stammt ursprünglich von exxpress.at

 

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