Er verbrannte den Koran: Islam-Kritiker Salwan Momika live auf TikTok erschossen

Der Aktivist Salwan Momika

Der aus dem Irak stammende Aktivist Salwan Momika ist während eines Livestreams auf TikTok in seiner Wohnung erschossen worden. Die Polizei bestätigte, dass Momika den Angriff live in den sozialen Medien übertrug.

Momika hatte 2023 mit der öffentlichen Verbrennung eines Korans in Stockholm für Aufsehen gesorgt. Vor einer Moschee zündete er das Buch an und spielte anschließend mit den Überresten vor der irakischen Botschaft Fußball. Er begründete seine Aktion mit eigenen Verfolgungserfahrungen durch den Islamischen Staat (IS) und erklärte später in einem Interview, er bereue nichts: „Das Problem bin nicht ich, sondern diese diktatorischen, islamistischen Gesellschaften.“

Die Koranverbrennung löste Proteste in mehreren Ländern aus, darunter im Irak, Iran und Pakistan. Das irakische Außenministerium verurteilte das Vorgehen und warf Schweden vor, einem „Extremisten“ eine Plattform geboten zu haben. Solche Aktionen seien eine „gefährliche Provokation“ und würden „die Gefühle von Muslimen weltweit entflammen“.

Urteil hätte am Donnerstag fallen sollen

Momika lebte seit 2019 in Schweden und stand dort gemeinsam mit seinem Landsmann Salwan Najem wegen Volksverhetzung vor Gericht. Ausgerechnet am Tag seines Todes hätte das Stockholmer Bezirksgericht ein Urteil in dem Verfahren fällen sollen. Wegen der neuen Lage wurde die Entscheidung vertagt. Najem bestätigte der Zeitung Svenska Dagbladet den Tod Momikas und äußerte sich besorgt: „Ich fürchte, ich bin als Nächster an der Reihe.“