„Es reicht“: Die Ehefrau des Porno-Botschafters verrät viel über die Staatsaffäre

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Die Staatsaffäre um den Sado-Maso-Botschafter sollte aus den Medien verschwinden. Daraus wird nichts: Jetzt spricht seine Ehefrau.
Sie spricht über die Netzwerke in Österreichs Außenministerium, über die Vertuschung des Skandalfalls auch von bekannten Medien – und über die prominenten Helfer ihres Noch-Ehemanns, den nun als Sado-Maso-Botschafter bekannten ÖVP-nahen Diplomaten: Die Ehefrau und Mutter zweier Kinder erzählt statement.at alles über die extrem peinliche Staatsaffäre der Bundesregierung.
„Es reicht. Ja, es reicht einfach“, sagt die Mutter zweier Kinder im Gespräch mit statement.at über die aktuelle Katastrophe in ihrem Leben: Über ihren Noch-Ehemann, der über Jahre einen frauenverachtenden Sado-Maso-Blog betrieben hat, tuschelt halb Europa, die Peinlichkeit des Porno-Nebenjobs des ÖVP-nahen Diplomaten sei nicht zu überbieten – und jetzt will der Ex-EU-Botschafter der Republik Österreich auch noch die Scheidung von seiner Ehefrau (statement.at hat berichtet), anstatt um Verzeihung für seine jahrelang geheim gehaltene Bloggerei zu bitten. Im Gespräch mit statement.at schneidet die Noch-Ehefrau des Diplomaten extrem brisante Themen an:
Die prominenten Helfer des Sado-Maso-Botschafters
„Er war da in einer sehr einflussreichen Blase – darum gab’s dann auch nur einen Verweis, als ein Disziplinarverfahren im Jahr 2024 unvermeidbar war“, erzählt die Gattin des Diplomaten. Und: „Alexander Schallenberg war auch in dieser Freundschafts-Gruppe – er hat meinen Ehemann zu Brigitte Bierlein gebracht. Bei der Kanzlerin der sogenannten Expertenregierung wurde er Kabinettschef.“
Später, als Sebastian Kurz dann am 11. Oktober 2021 zurücktreten musste und Alexander Schallenberg den Kanzler machte, wurde der spätere Botschafter auch bei dem wenig beliebten „Zügel strenger anziehen“- Bundeskanzler zum Kabinettschef ernannt. „Die kennen sich alle bestens, die sind absolut gut vernetzt“, erzählt die Botschafter-Gattin.
Die versuchte Vertuschung der Sado-Maso-Affäre
„Hinweise auf die Blog-Nebentätigkeit meines Ehemanns hat’s schon vor 2024 gegeben. Im Vorjahr konnte das Außenministerium dann aber nicht mehr länger wegsehen, und es kam zu dem nun bekannten Disziplinarverfahren. Aber auch danach passierte nichts“, berichtet die Ehefrau des Diplomaten. Dabei erwähnt sie auch: „Journalisten von bekannten Medien haben ebenfalls davon erfahren – aber sie berichteten nicht darüber. Wie wenn sie jemand davon abgehalten hätte.“
Erst das Wiener Investigativmedium Fass ohne Boden (FoB) deckte dann den ungeheuerlichen Skandal vor wenigen Wochen auf – damit war die Vertuschung endgültig gescheitert.
Das Sicherheits-Risiko für die Republik Österreich
„Ja, ich habe mir auch gedacht: Das ist doch unvereinbar, dass ein EU-Botschafter ein derart riskantes Doppelleben im Web führt. Ich habe ja einige Screenshots von ihm auf unserem Privat-PC entdeckt“, deutet die Noch-Ehefrau an, dass der Ex-EU-Botschafter möglicherweise damit erpressbar gewesen sein könnte. Auch, dass dienstliche Hardware für die Porno-Bloggerei verwendet worden sein dürfte, könnte für Hacker ein Türöffner in die Cyber-Security des Außenministeriums gewesen sein – immerhin kam es in diesem Ressort zu 27 Daten-Leaks in den vergangenen Jahren.
Bei ernstzunehmenden Untersuchungen der Staatsaffäre würden Ermittler jedenfalls in einen sehr elitären Kreis aus Diplomaten und Berufspolitikern vordringen – prominente Mitglieder der Kanzler-Partei müssten dabei wohl mit unangenehmen Fragen zur Mitwisserschaft und Vertuschung konfrontiert werden.
Aber dazu wird es – in Österreich – wohl nicht kommen.
PARMENION
Credit: Getty Images
ℹ️ Dieser Beitrag stammt ursprünglich von statement.at