Großfahndung: Milan M. Boss der Rammbock-Bande aus Gefängnis ausgebrochen!
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Milan M. (29) der Kopf der „Rammbock“-Bande
Der Anführer der „Rammbock-Bande“, die 2023 mehrere Raubüberfälle auf Juweliere in Einkaufszentren verübte, ist am Montagmorgen aus der Justizanstalt Wiener Neustadt geflohen. Er nutzte ein Kletterseil aus dem Turnsaal, um auf ein Dach zu gelangen und von dort auf die Straße zu springen – in unmittelbarer Nähe eines Kindergartens.
Justizbeamte nahmen zwar laut “Kurier” sofort die Verfolgung auf, verloren ihn jedoch aus den Augen. Seit 8 Uhr wird im Stadtgebiet von Wiener Neustadt intensiv nach dem 30 Jahre alten Flüchtigen gefahndet – bisher ohne Erfolg, wie die Polizei bestätigte.
Die Taten der „Rammbock-Bande“
Die Bande sorgte im Jahr 2023 mit einer Reihe spektakulärer Überfälle auf Juweliere für Schlagzeilen. Ihre bevorzugte Vorgehensweise: Mit gestohlenen Autos wurden Schaufenster gerammt, Vitrinen mit Werkzeugen wie Maurerfäusteln und Brecheisen eingeschlagen. Das erbeutete Diebesgut – vorwiegend Schmuck – war jeweils mehrere Hunderttausend Euro wert. Anschließend setzten die Täter die Fluchtfahrzeuge in Brand, um Spuren zu verwischen.
Nicht nur Juweliere waren Ziel der Bande: In Markgrafneusiedl (Bezirk Gänserndorf) sprengten die Täter einen Bankomaten, wodurch ein Schaden von rund 500.000 Euro entstand.
Fahndung und Verurteilung
Nach monatelangen Ermittlungen konnten vier Verdächtige festgenommen werden, darunter zwei Niederländer, die laut Staatsanwaltschaft einer international agierenden Gruppierung angehören. Drei der Männer waren an mehreren Überfällen beteiligt, der vierte an einem einzelnen Coup.
Im September 2024 begann der Prozess am Landesgericht Wiener Neustadt. Während einige der Angeklagten Geständnisse ablegten, stritten sie andere Vorwürfe ab. Besonders die Überfälle auf die SCS in Vösendorf und das Donauzentrum in Wien wurden von ihnen nicht zugegeben. Bei diesen Taten wurden mit gestohlenen Fahrzeugen Türen aufgebrochen und Rolltore gerammt. In der SCS entwendeten die Täter Schmuck im Wert von rund 150.000 Euro, im Donauzentrum belief sich der Schaden auf etwa 180.000 Euro.
Nach der Bankomatsprengung konnten drei Verdächtige in einer Wohnung festgenommen werden, in der auch Sprengsätze und gefälschte Autokennzeichen sichergestellt wurden. Der vierte Verdächtige wurde kurz darauf verhaftet. Am 23. Oktober 2024 wurden die Urteile verkündet: Freiheitsstrafen zwischen 20 Monaten und 9 Jahren – noch nicht rechtskräftig.
Großfahndung: Milan M. Boss der Rammbock-Bande aus Gefängnis ausgebrochen!