Hitler-Video gegen Kickl: Es war ein Ex-Mitarbeiter Van der Bellens
Es ist nur noch zum Kopfschütteln, was in dieser Republik im Hintergrund abläuft. Und nur selten fliegt einer dieser Fälle auf, die den Österreichern zeigen, zu welchen Taten Politiker und/oder ihre Helfershelfer fähig sind.
Robert Luschnik (57, APA-Bild unten) betreibt eine Consulting-Agentur in Wien. Vor etwas mehr als acht Jahren arbeitete er noch für die Grünen: Als Klubdirektor im Parlament war der gebürtige Grazer auch für die Aufstellung Alexander Van der Bellens für den Bundespräsidenten-Wahlkampf verantwortlich. Der Standard schrieb damals über Luschnik: “Er gründete mit VdBs Wahlkampfleiter Lothar Lockl den Verein ,Gemeinsam für Van der Bellen’, inklusive aller dramatischen Folgen. Denn als Klubdirektor war Luschnik auch der juristisch Verantwortliche für die Kandidatur. Nach der blauen Anfechtung der ersten Stichwahl musste er tagtäglich auch noch die nervenaufreibendste Verhandlung der Zweiten Republik am Höchstgericht hautnah mitverfolgen.”
Wahlkämpfer für VdB 2016
Irgendwann dürfte dann die Liebe zu den Grünen etwas abgekühlt sein: Robert Luschnik, der Parteifreund des Bundespräsidenten und einer der engagiertesten Wahlkampf-Manager Van der Bellens, wechselte 2019 zu den Neos. Bis 2023 blieb er der Klubdirektor der Pinken, dann wechselte er in die Privatwirtschaft.
Jetzt tauchte sein Name in einem hochbrisanten Prozess beim Landesgericht Wien auf: Robert Luschnik wurde verurteilt (nicht rechtskräftig), vor der Nationalratswahl im September die extrem untergriffige Video-Kampagne gegen FPÖ-Chef Herbert Kickl organisiert zu haben.
Dirty-Campaigning-Aktion gegen VdBs politischen Gegner
Ein Ex-Mitarbeiter von Alexander Van der Bellen ist also für eine Dirty-Campaigning-Aktion samt Hitler-Vergleich verantwortlich, die jenen Politiker als Bundeskanzler verhindern soll, den Van der Bellen absolut nicht als Regierungschef angeloben will.
Zu diesen Fakten tauchen nun natürlich einige Fragen auf: Handelte Robert Luschnik auf eigene Faust? Oder gab es Auftraggeber? Wer bezahlte die vielen Schaltungen auf Youtube?
Und eine der wichtigsten Fragen, die hoffentlich bald dem seit Herbst imagemäßig massiv angeschlagenen Bundespräsidenten gestellt wird: Distanziert sich Alexander Van der Bellen klar von seinem Ex-Wahlkampfhelfer und von dessen Methoden?
Wir sind nämlich nicht so.