Hyperschallraketen in Belarus: Nur 6 Minuten Flugzeit bis Wien

Hyperschallraketen in Belarus: Nur 6 Minuten Flugzeit bis Wien

27. Dezember 2025 Allgemein 0

3 Min.

Russland hat offenbar begonnen, seine neuesten atomwaffenfähigen Hyperschallraketen vom Typ Oreschnik (SS‑X‑34) im benachbarten Belarus zu stationieren – und damit die Sicherheitslage in ganz Mitteleuropa drastisch verändert.

1200 Kilometer Luftlinie von Wien entfernt entsteht nach Erkenntnissen von US-Forschern und westlicher Geheimdienste im Osten von Belarus derzeit ein neuer russischer Raketenstützpunkt mit potenziell nuklearwaffenfähigen Hyperschallraketen, die ganz Europa in nur wenigen Minuten erreichen könnten.

Wie aus Studien der US-Forscher Jeffrey Lewis (Middlebury Institute, Kalifornien) und Decker Eveleth (CNA, Virginia) hervorgeht, zeigen hochauflösende Satellitenbilder massive Bauaktivitäten auf einem ehemaligen Luftwaffenstützpunkt nahe der ostbelarussischen Stadt Krytschau.

Dort seien seit Anfang August eine getarnte Startrampe, befestigte Zufahrtswege für mobile Trägersysteme und ein militärischer Schienenanschluss identifiziert worden, berichten Reuters und n-tv. Die Wissenschaftler erklärten, sie seien „zu 90 Prozent sicher“, dass es sich um die erste Stationierungsstätte der neuen Hyperschallraketen handelt, ein Befund, den westliche Geheimdienste inzwischen bestätigen.

Die Oreschnik-Raketen sind die neuesten Waffensysteme der russischen Hyperschalltechnologie. Mit einer Geschwindigkeit von mehr 12.300 Kilometern pro Stunde, also mehr als Mach 10, könnten sie Europa in bisher unvorstellbarer Zeitspanne erreichen. Ihre Reichweite von bis zu 5.500 Kilometern macht sie theoretisch in der Lage, fast jeden Punkt Europas – von Lissabon bis Istanbul – anzugreifen.

Aber das neutrale Österreich kauft „Skyshield“ – das Hyperschallraketen nicht abfangen kann 😂

Auch für Österreich ist diese Aufrüstung von großer Bedeutung: Aus dem belarussischen Krytschau wäre die Oreschnik in nur etwa sechs Minuten in Wien. Die Hyperschallraketen erreichen in dreieinhalb Minuten Warschau, in fünfeinhalb Minuten Berlin und in neun Minuten Brüssel und Paris. Derartige Distanzen lassen nahezu keine Reaktionszeit für Frühwarnsysteme oder für Evakuierungsversuche.

Mit dieser neuen Bedrohung stellt sich auch die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer sechs Milliarden teuren Aufrüstungs-Initiative des Verteidigungsministeriums: So plant die ÖVP-SPÖ-NEOS-Bundesregierung, anstatt sich neutral zu verhalten wie es in der Verfassung steht, die Bestellung eines Raketenabwehr-Systems – aber dieses „Skyshield“-Programm könnte nichts gegen die neuen russischen Hyperschallraketen ausrichten. Bei den sechs Milliarden Euro sind noch nicht die Folgekosten (hunderte Mann als Personal, dazu Wartung, etc.) mitkalkuliert.

Stationierung sei „Antwort auf das Handeln des Westens“

Nach Angaben des Kreml handelt es sich offiziell um eine „notwendige Reaktion“ auf geplante US-Raketenstationierungen in Deutschland. Belarus’ Verteidigungsminister Wiktor Chrenin bezeichnete die Stationierung jüngst als „unsere Antwort auf die aggressiven Handlungen des Westens“. Internationale Militärexperten sehen darin jedoch einen bewussten Versuch Moskaus, die NATO und EU-Staaten durch strategische Nähe der Hyperschallraketen unter Druck zu setzen.

Zwar vermuten Fachleute, dass der aktuell entdeckte Standort nur Platz für drei Startrampen bietet, doch die Symbolik sei eindeutig. Die Stationierung erfolgt kurz vor dem Auslaufen des New-START-Abkommens, des letzten Vertrags zur Begrenzung strategischer Atomwaffen zwischen Russland und den USA. Damit droht eine neue Ära unkontrollierter nuklearer Aufrüstung.

Verwundbarkeit Europas soll aufgezeigt werden

Laut dem Genfer Experten Pawel Podwig dürfte die Entscheidung Moskaus weniger militärische, sondern vor allem politische Gründe haben: Putin wolle „die Verwundbarkeit Europas demonstrieren“ und seine Rolle als unberechenbarer Machtfaktor unterstreichen.

Für Österreich bedeutet diese Entwicklung, dass eine Hyperschallrakete mit atomarer Sprengkraft in sechs Minuten österreichisches Staatsgebiet erreichen könnte ein Szenario, das die jahrzehntelange sicherheitspolitische Distanz des Landes infrage stellt. Wien rückt in den strategischen Fokus einer neuen europäischen Bedrohungslandschaft – auch durch kritische Äußerungen der kleinsten Regierungspartei, der NEOS, gegen Russland und den Versuch von Außenministerin Beate Meinl-Reisinger, trotz des geltenden Neutralitäts-Gesetzes Österreich Richtung NATO-Mitgliedschaft zu steuern.

Credit: Getty Images

ℹ️ Dieser Beitrag stammt ursprünglich von statement.at, mit meiner persönlichen Ergänzung

 

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