Islamisten planten Massenmord an 40.000 Festgästen in Viterbo

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Der islamistische Terror ist noch nicht ausgerottet: In Viterbo wollten drei Täter möglichst viele der 40.000 Festgäste ermorden.
Das war knapp: Nur wenige Stunden vor Beginn des berühmten Macchina-di-Santa-Rosa-Festivals in Viterbo – 77 Kilometer nördlich von Rom – haben italienische Sicherheitskräfte offenbar einen verheerenden Anschlag verhindert. Zwei türkische Staatsbürger wurden in einem Bed-and-Breakfast-Quartier in der Stadt festgenommen. Die Täter waren mit einem Sturmgewehr und zwei weiteren Schusswaffen bewaffnet, dazu hatten sie massenweise Munition.
Den entscheidenden Hinweis gab der Besitzer der Unterkunft: Er wunderte sich, dass drei Männer ohne jedes Gepäck eincheckten und sich auffällig verhielten. Misstrauisch informierte er die Polizei. Kurz darauf stürmte die Antiterroreinheit NOC gemeinsam mit der Staatsschutzabteilung DIGOS die Unterkunft. Spürhunde durchsuchten das Gebäude, weitere Sprengsätze wurden nicht gefunden.
Die Bedrohungslage war brisant: Zu den 40.000 Besucherinnen und Besuchern des traditionsreichen Festes in der mittelitalienischen Stadt (67.000 Einwohner) zählten auch Außenminister Antonio Tajani und Kulturminister Alessandro Giuli. Der israelische Botschafter sagte seine Teilnahme aus Sicherheitsgründen kurzfristig ab.
Um das Risiko zu minimieren, wurden außergewöhnliche Maßnahmen ergriffen. Zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals fand die spektakuläre Prozession nicht wie üblich in völliger Dunkelheit statt, sondern bei voller Ausleuchtung. Zusätzlich bezogen Scharfschützen Position auf den Dächern entlang der engen Gassen, durch die die über fünf Tonnen schwere und kunstvoll beleuchtete Turmkonstruktion getragen wird.
„Hochkritische Situation“
Ministerpräsidentin Giorgia Meloni lobte das Vorgehen der Sicherheitskräfte als „vorbildlich und lebensrettend“. Innenminister Matteo Piantedosi sprach von einer „professionellen und besonnenen Bewältigung einer hochkritischen Situation“. Noch deutlicher wurde Lega-Chef Matteo Salvini: „Ein mögliches Blutbad wurde verhindert. In Italien wird es für Terroristen niemals einen Platz geben.“
Das Macchina-di-Santa-Rosa-Festival gilt als einer der eindrucksvollsten religiösen Umzüge Italiens und zieht jedes Jahr Besucherinnen und Besucher aus aller Welt an. Die Festnahmen zeigen, dass die Gefahr durch islamistische Terrorzellen und extremistische Netzwerke in Europa noch immer nicht gebannt ist.
Credit: Getty Images
ℹ️ Dieser Beitrag stammt ursprünglich von statement.at