James Comey: Vom FBI-Chef zum Angeklagten – Trumps Rachefeldzug erreicht neuen Höhepunkt

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Washington D.C. – Es ist ein politisches Drama, das seinesgleichen sucht: Der ehemalige FBI-Direktor James Comey, einst einer der mächtigsten Männer der USA, steht nun selbst vor Gericht. Die Anklage? Falschaussage und Behinderung einer Kongressuntersuchung. Doch hinter den Kulissen brodelt es: Kritiker sprechen von einem beispiellosen Rachefeldzug des Präsidenten Donald Trump.
Die Anklage: Ein politisches Schachspiel?
Am Donnerstag wurde bekannt, dass eine Grand Jury in Virginia Comey offiziell angeklagt hat. Laut dem US-Justizministerium soll er 2020 vor dem Senat gelogen haben, als er behauptete, keine anonymen Quellen für Medienberichte autorisiert zu haben. Zudem wird ihm vorgeworfen, eine Kongressuntersuchung behindert zu haben. Sollte er verurteilt werden, drohen ihm bis zu fünf Jahre Haft. Wie die New York Times berichtet, ist dies das erste Mal, dass ein ehemaliger FBI-Direktor auf diese Weise ins Visier der Justiz gerät.
Doch die Umstände der Anklage werfen Fragen auf. Laut CNN wurde Lindsey Halligan, eine enge Vertraute Trumps und ehemalige Anwältin des Präsidenten, erst kürzlich zur Chefanklägerin im Eastern District of Virginia ernannt. Ihre Vorgängerin hatte sich geweigert, Anklage zu erheben, da die Beweise als zu schwach galten.
Trump: „Gerechtigkeit in Amerika!“
Donald Trump ließ es sich nicht nehmen, die Anklage auf seiner Plattform Truth Social zu feiern. „Einer der schlimmsten Menschen, die dieses Land je gesehen hat, wird endlich zur Rechenschaft gezogen!“, schrieb er triumphierend. Für Trump ist Comey seit Jahren ein rotes Tuch. Der ehemalige FBI-Chef hatte 2017 die Ermittlungen zur russischen Einflussnahme auf die Präsidentschaftswahl geleitet – ein Thema, das Trump bis heute verfolgt.
Comey schlägt zurück: „Ich bin unschuldig!“
James Comey selbst zeigte sich kämpferisch. In einem emotionalen Instagram-Video erklärte er: „Ich bin unschuldig. Lasst uns einen Prozess führen und die Wahrheit ans Licht bringen.“ Er betonte, dass er und seine Familie seit Jahren mit den Konsequenzen leben, sich gegen Trump gestellt zu haben. „Aber wir werden nicht auf unseren Knien leben“, so Comey weiter.
Kritiker schlagen Alarm
Die Anklage hat eine Welle der Empörung ausgelöst. Senator Mark Warner, ein Demokrat aus Virginia, sprach von einem „gefährlichen Missbrauch der Macht“. Er warf Trump vor, das Justizsystem zu einer Waffe gegen politische Gegner zu machen. Auch ehemalige Justizbeamte äußerten Bedenken. Barbara McQuade, eine frühere US-Staatsanwältin, nannte die Anklage „einen traurigen Tag für den Rechtsstaat“.
Ein beispielloser Präzedenzfall
Die Anklage gegen Comey markiert einen Wendepunkt in der amerikanischen Politik. Noch nie zuvor wurde ein ehemaliger FBI-Direktor auf diese Weise angeklagt. Doch die Frage bleibt: Ist dies ein legitimer Versuch, die Gerechtigkeit wiederherzustellen, oder ein politisch motivierter Racheakt? Die Antwort darauf wird wohl erst der Prozess liefern.
Credits: APA
Quellen; Der Standard, CNN, New York Times
ℹ️ Dieser Beitrag stammt ursprünglich von exxtra24
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