Nach Raketenterror spricht Putin wieder von Frieden

Nach Raketenterror spricht Putin wieder von Frieden

1. September 2025 Allgemein 0
Putin SZO Treffen China

2 Min.

Wladimir Putin verdrängt offenbar die Realität der jüngsten grausamen Raketenangriffe auf ukrainische Städte.

Was für erneute Wende: Auf dem Gipfeltreffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) im chinesischen Tianjin hat Russlands Präsident Wladimir Putin über Friedenschancen und die Ergebnisse seiner Gespräche mit den USA als möglichen Weg zu einer Lösung des Ukraine-Konflikts bezeichnet. Er verwies dabei ausdrücklich auf das Treffen mit US-Präsident Donald Trump im August in Alaska. Dort seien Verständigungen erzielt worden, die „hoffentlich zu einem Frieden beitragen können“. Auch die Rolle Chinas und Indiens lobte Putin und würdigte deren diplomatische Bemühungen.

Während Putin diplomatische Töne anschlug, setzte sich die Gewalt in der Ukraine unvermindert fort. In den vergangenen Tagen kam es zu massiven russischen Luftangriffen. Mehr als 598 Drohnen und 31 Raketen wurden auf Kiew und andere Städte abgefeuert. Allein in der Hauptstadt starben mindestens 21 Menschen, darunter vier Kinder. Zahlreiche Menschen weitere wurden verletzt. Neben Wohnhäusern trafen die Angriffe auch Einrichtungen mit internationaler Symbolkraft wie das Büro des British Council und die EU-Mission.

Die Liste der jüngsten Angriffe ist lang: In Sumy kamen Mitte April bei einem Raketenschlag mit Splittermunition mindestens 35 Zivilisten ums Leben, über 120 weitere erlitten Verletzungen. Nur wenige Tage zuvor starben in Kryvyi Rih 20 Menschen, darunter neun Kinder, als russische Raketen in ein Wohngebiet einschlugen.

Die humanitäre Bilanz des Krieges ist verheerend. Schätzungen zufolge haben die Angriffe bislang mehr als 40.000 zivile Opfer gefordert. Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer wurden aus ihren Heimatorten vertrieben, viele suchten Schutz im Ausland. Auch auf russischer Seite ist der Blutzoll enorm: Beobachter gehen von bis zu 250.000 gefallenen Soldaten aus.

Angesichts dieser Zahlen wirken Putins Friedensbekundungen widersprüchlich. Während er internationale Partner auf einen möglichen diplomatischen Weg einstimmt, sprechen die täglichen Luftangriffe eine andere Sprache. Der Kontrast zwischen Rhetorik und Realität verschärft die Zweifel, ob Russland tatsächlich zu einer nachhaltigen Lösung bereit ist – oder ob die Friedensappelle vor allem dem Versuch dienen, Zeit zu gewinnen.

Klar ist: Jeder neue Angriff, jede neue Opferzahl macht den Weg zu einem echten Frieden schwieriger. Der SCO-Gipfel in Tianjin sendete diplomatische Signale, doch für die Menschen in der Ukraine zählt nur, dass es endlich einen Waffenstillstand gibt.

Credit: APA

ℹ️ Dieser Beitrag stammt ursprünglich von blog.at

 

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