Norwegen-Wahl: Favoritin nennt Greta Thunberg eine „Bandenkriminelle“

2 Min.
Norwegen-Wahl: Favoritin nennt Greta Thunberg eine „Bandenkriminelle“
Sylvi Listhaug könnte heute mit ihren konservativen Fortschrittspartei (FrP) Regierungschefin von Norwegen werden. Einer Politikerin, die Klartext spricht: „Greta Thunberg ist eine Bandenkriminelle“, Windräder seien „weiße Monster“.
Nach den Prognosen liegt Listhaugs Partei zwar „nur“ bei 22 Prozent Zustimmung und damit um fünf Punkte hinter der Arbeiterpartei des amtierenden Ministerpräsidenten Jonas Bahr Store. Aber die 47-jährige FrP-Chefin ist meilenweit an der konservativen Partei von Erna Stolberg vorbei gezogen, die nur noch bei 15 Prozent liegt.
Sollte sich nach der Wahl eine Koalition im linken Lager ergeben, scheint klar: Store bleibt Regierungschef. Findet sich eine rechte Mehrheit, müssen Listhaug und Solberg die Sache unter sich ausmachen. Die FrP-Chefin hat bisher nicht ausdrücklich Anspruch auf das Amt erhoben, aber immer wieder betont, dass die größte Partei einer künftigen Koalition die Regierung anführen müsse. Treten die Umfrage-Wertet tatsächlich ein, ist Listhaus klar die Favoritin auf die Führungsrolle.
Überzeugt hat sie die Wähler durch knallharte Ansagen: Die Migration soll beschränkt und die Sozialleistungen für Einwanderer auf den niedrigsten Stand in Europa gesenkt werden. Außerdem plant Listhaug drastische Steuersenkungen, die „Verschwendung“ staatlicher Gelder für Klimaschutz und Entwicklungshilfe soll dagegen beendet werden. Jugendliche Kriminelle will sie härter bestrafen und „jeden Tropfen Öl“ in Norwegen fördern.
In den Sozialen Medien ist die Partei besonders erfolgreich unterwegs und bekommt von meist jungen Männern viel Zuspruch. Mit der Kombination aus harter Asylpolitik und liberaler Wirtschaftspolitik hat die FrP viele Wähler hinzugewonnen.
Die FrP ist inzwischen fest in der norwegischen Politik etabliert – auch, weil sie im Vergleich zu anderen rechten Parteien in Europa eher gemäßigte Positionen vertritt und nicht als extremistisch oder verfassungsfeindlich eingeordnet wird. Außenpolitisch bewegt sich die FrP weitestgehend im Mainstream, unterstützt etwa die Militärhilfen für die Ukraine und die höheren Verteidigungsausgaben in der Nato.
Foto: Lise Aaserud / NTB
ℹ️ Dieser Beitrag stammt ursprünglich von statement.at
Norwegen-Wahl: Favoritin nennt Greta Thunberg eine "Bandenkriminelle"