„Ok, ich bin raus“ – der Fall Schilling: Wie viel Intellekt sollte im EU-Parlament Pflicht sein?

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Lena Schilling sorgt erneut für Kopfschütteln: Die grüne EU-Abgeordnete scheitert an einfachsten Fragen – und zeigt damit, wie dünn die Personaldecke der Grünen in Brüssel geworden ist.
Nach dem jüngsten Auftritt der grünen EU-Abgeordneten Lena Schilling wird einmal mehr deutlich, wie tief das Niveau europäischer Politik inzwischen gesunken ist. Die 25-jährige Politikerin, die eigentlich als Hoffnungsträgerin der Grünen galt, hat es in einem kurzen Interview geschafft, sich gleich doppelt zu blamieren – mit Fragen, die selbst ein Volksschüler beantworten könnte.
Der Kärntner Influencer Ian Jules traf Schilling in Brüssel und stellte ihr zwei harmlose Fragen: „Wie viel sind 2000 Cent in Euro?“ und „Was ist die Hauptstadt von Australien?“ Ihre Reaktion: „Oida, Mathefragen – da bin ich raus!“ Dann lachte sie und wich aus. Auch bei der zweiten Frage kam kein Ergebnis – stattdessen wiederholte sie: „Ok, ja, ich bin raus“ und beendete das Gespräch.
Es ist nicht das erste Mal, dass Schilling mit fehlendem Grundwissen auffällt. Schon 2024 hatte sie in einem Fernsehquiz Norwegen fälschlicherweise nicht als Teil des Europäischen Wirtschaftsraums erkannt – und den Patzer damals mit einem „Blackout“ erklärt. Doch inzwischen sitzt sie seit mehr als einem Jahr im EU-Parlament, reist regelmäßig zwischen Brüssel und Straßburg hin und her – und scheint trotzdem wenig dazugelernt zu haben.
In sozialen Medien sorgt der neuerliche Auftritt für Kopfschütteln. „Immerhin hat sie ihren Namen gewusst, ist ja auch schon was“, meint dazu ein User. Andere fragen sich, wie jemand mit derartigen Wissenslücken politische Entscheidungen über Milliardenbudgets und Gesetzesinitiativen treffen darf.
Üppiges Gehalt, magere Leistung
Das Unverständnis wächst auch angesichts der enormen Bezüge, die EU-Abgeordnete erhalten. Das Grundgehalt beträgt 10.927 Euro brutto im Monat, nach EU-Steuern und Abgaben bleiben 8500 Euro netto. Hinzu kommen 4950 Euro monatliche Pauschale für Büro und IT, 350 Euro Tagegeld pro Sitzungstag und ein Reisekostenersatz. Außerdem steht jedem Abgeordneten ein Mitarbeiterbudget von 30.769 Euro zu.
Unterm Strich verfügt eine EU-Abgeordnete damit über ein monatliches Gesamtpaket von etwa 17.000 bis 19.000 Euro – bezahlt von europäischen Steuerzahlern, die wohl zu Recht erwarten dürfen, dass ihre Vertreter zumindest einfache Rechenaufgaben lösen können.
Die Episode wirft eine grundsätzliche Frage auf: Wie dünn ist die Personaldecke bei den Grünen, wenn solche Auftritte ohne Konsequenzen bleiben? Weder aus der Parteiführung in Wien noch aus der Fraktion in Brüssel kam bisher Kritik oder Distanzierung. Dabei hätte man längst erkennen müssen, dass die ehemalige Aktivistin zwar für Selfies und Social Media taugt, aber mit der Arbeit im Europaparlament offenbar überfordert ist.
Wenn Ahnungslosigkeit zum Stilmittel wird
Schilling steht damit sinnbildlich für eine neue Generation von Politikern, die mehr durch Auftritte als durch Inhalte auffallen. Wer sich weigert, 2000 Cent in 20 Euro umzurechnen, und beim Stichwort „Australien“ abwinkt, zeigt nicht nur persönliche Unkenntnis, sondern auch mangelnden Respekt vor dem Amt.
Denn das Europäische Parlament ist kein Influencer-Wettbewerb, sondern ein Ort, an dem über Energiepolitik, Asylrecht und Wirtschaftsförderung entschieden wird. Wer dort mit „Oida, ich bin raus!“ reagiert, sollte sich vielleicht wirklich einmal fragen, ob er im falschen Beruf ist.
Und die Grünen sollten sich fragen, ob es nicht an der Zeit wäre, endlich die Reißleine zu ziehen – bevor aus dem nächsten Blackout ein Dauerzustand wird.
ℹ️ Dieser Beitrag stammt ursprünglich von statement.at
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