Showdown: Selenskyj anfangs allein bei Trump – Merz, von der Leyen müssen warten

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Zuerst muss Wolodymyr Selenskyj allein zu Donald Trump – so lauten die Bedingungen für das Treffen mit dem US-Präsidenten.
Diplomatischer Showdown In Washington: In wenigen Stunden empfängt US-Präsident Donald Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus – und zwar zunächst alleine, unter Ausschluss der europäischen Spitzenpolitiker.
Erst nach einem bilateralen Gespräch soll der Kreis um Kanzler Friedrich Merz, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und weitere Staats- und Regierungschefs erweitert werden.
Der exklusive Auftakt mit Selenskyj ist brisant: Erinnerungen an das letzte Treffen der beiden im Februar werden wach. Damals legte Trump die Militärhilfe für Kiew überraschend auf Eis. Ein Schock, der das Vertrauen zwischen Washington und Kiew erschütterte. Diplomaten fürchten nun, dass sich die Geschichte wiederholen könnte.
Hintergrund des Besuchs ist nicht weniger als der Versuch, den Friedensprozess für die Ukraine weiter in Gang zu halten. Nach dem jüngsten Trump-Putin-Gipfel in Alaska kündigte der US-Präsident ein mögliches Dreier-Treffen mit Selenskyj und dem russischen Machthaber Wladimir Putin noch vor Ende der Woche an. Bedingung: Die Gespräche im Oval Office verlaufen konstruktiv.
Doch genau daran zweifeln viele. Aus Moskau kommen abermals skeptische Signale, Putin ließ über Kreml-Sprecher Dmitri Peskow verlauten, man sei „zu Gesprächen bereit, aber nicht zu Kapitulationen“. Auch in Europa wächst die Nervosität: Mehrere Regierungen hatten darauf gedrängt, zunächst eine Waffenruhe durchzusetzen, bevor über einen Friedensvertrag diskutiert wird. Trump jedoch will Tempo machen – und die Initiative allein an sich ziehen.
Mit Spannung wird erwartet, wie Selenskyj den schwierigen Auftritt diesmal meistert: Einerseits ist er auf amerikanische Sicherheitsgarantien und weitere Waffenlieferungen angewiesen, andererseits darf er in den Augen seiner Bevölkerung nicht den Eindruck erwecken, sich von Trump zu weit in Kompromisse mit Putin drängen zu lassen.
Wenn im Weißen Haus die Türen für Wolodymyr Selenskyj aufgehen, steht weit mehr auf dem Spiel als ein diplomatisches Ritual. Es geht um die Weichenstellung für die Zukunft Europas.
Credit: Getty Images
ℹ️ Dieser Beitrag stammt ursprünglich von blog.at
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Selenskyj anfangs allein bei Trump - Merz und von der Leyen müssen warten