So heftig belasten Zeugen jetzt René Benko
Binnen Sekunden hätte René Benko Millionen-Auszahlungen aus der Laura-Privatstiftung genehmigt – laut WKStA bestand diese Stiftung nur zum Schein und diente dazu, nach wie vor vorhandenes Vermögen zu verschleiern. Mehrere Zeugen belasten jetzt schwer den inhaftierten SIGNA-Pleitier.
Seit Donnerstag befindet sich René Benko (45), Gründer des Signa-Konzerns, in der Justizanstalt Josefstadt in Haft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, tatsächlich als „faktischer Machthaber und wirtschaftlich Berechtigter“ der von seiner Mutter ins Leben gerufenen „Laura Privatstiftung“ zu agieren. In dieser Stiftung sind wesentliche Teile des Familienvermögens untergebracht, darunter auch die Villa in Igls bei Innsbruck, Benkos zuletzt gemeldeter Wohnsitz. Benko soll diese Verbindung verschleiert haben, wodurch das Vermögen der Stiftung bisher vor dem Zugriff des Insolvenzverwalters, der Gläubiger und der Behörden geschützt war. Der Stiftungsrat sei mit „beeinflussbaren Vertrauenspersonen“ besetzt worden. Der rechtliche Vorwurf lautet in diesem Zusammenhang auf betrügerische Krida.
“Das macht die Mama”
Diese Vorwürfe der Justiz seien mit Aussagen des Signa-Investors und ehemaligen Strabag-Chefs Hans Peter Haselsteiner untermauert: Benkos Mutter habe alles unterfertigt, was ihr Sohn ihr vorgeschlagen habe, soll Haselsteiner demnach laut WKStA sinngemäß ausgesagt haben. Die Laura Privatstiftung habe sich – soweit er sich erinnern könne – niemals von sich aus in eine Vereinbarung eingebracht, sondern es sei Benko gewesen, der gemeint habe, “das macht die Laura Privatstiftung beziehungsweise, das macht die Mama”. “Die Mama kriegt immer von der Laura Privatstiftung das Geld und die Mama schenkt es mir”, soll seine weitere Aussage gewesen sein.
Noch ein weiterer hochrangiger Signa-Investor soll ausgesagt haben, Benko sei sowohl in der Signa-Gruppe als auch in der Firmengruppe rund um die Laura Privatstiftung “allmächtiger Alleinherrscher” gewesen.
Die WKStA soll laut “profil” aber auch Chats ausgewertet haben: “Rene, darf ich mir 1,5 Millionen aus der LPS nehmen um das Finanzamt auf den verschiedensten Ebenen zu bedienen [sic!]”, schrieb ein mit Zahlungsvorgängen betrauter Mitarbeiter demnach im Jahr 2023 an den Signa-Pleitier. “LPS” soll für “Laura Privatstiftung” stehen, in der Benko ja offiziell nichts zu sagen gehabt hätte.