So hoch ist die Kriminalität in Österreich: Alle Zahlen, alle Fakten

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Alarmierende Bilanz: Noch nie gab es so viele Messerangriffe wie 2024 – ein Höchststand von 2.596 Fällen. Wien führt die Statistik mit 1.121 Delikten an und wird damit zum Hotspot blutiger Klingen-Attacken.
Und wieder wurde ein Messer gezückt: Am Dienstag bedrohte ein syrischer Lieferant einen PKW-Fahrer in der Waffenverbotszone am Yppenplatz mit einem Messer, da ihn dieser angehupt hat. Immer ein Messer, immer ein Syrer – doch stimmt dieser Eindruck, den die täglichen Nachrichten über Messerstechereien vermitteln? Wir haben uns sämtliche polizeiliche Kriminalstatistiken aus den vergangenen zehn Jahren angeschaut und – nicht die Syrer führen die Statistik der ausländischen Straftäter an.
Tatsächlich sind die Rumänen an erster Stelle der Erhebung von 2024, und zwar mit Abstand. Rund 18.900 rumänische Tatverdächtige wurden im vorigen Jahr von der Polizei ermittelt. Auch an zweiter Stelle sind die Syrer nicht zu finden: Dieser Platz geht an die Deutschen. 13.600 deutsche „Tatverdächtige” – die Polizei spricht stets von Verdächtigen – begingen Straftaten in Österreich. Wohlgemerkt: Straftaten, nicht reine Gewaltdelikte.
Rund 157.000 Ausländer begingen 2024 eine Straftat
An dritter Stelle in der Statistik von 2024 finden sich die Syrern mit 11.868 Tatverdächtigen, gefolgt von den Serben mit 11.688 Strafverdächtigen. Erst an achter Stelle stehen Staatsbürger aus Afghanistan. Aus diesem Land haben gleich 6.320 Personen im Vorjahr in Österreich eine Straftat begangen.

statista.com/Statista 2025
Insgesamt haben im Jahr 2024 rund 157.000 Ausländer eine Straftat in Österreich begangen – ein absoluter Rekord. Generell wurden im Vorjahr rund 335.900 Tatverdächtige von der Polizei ermittelt. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren, also 2014, wurden in unserem Land 255.815 Straftaten begangen, davon waren 89.594 Personen Ausländer.

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Aber Achtung: Bei diesen Straftaten handelt es sich um alle Delikte, also von Taschendiebstahl über Einbruch und Diebstahl bis hin zu Mord. Interessant sind die Daten über die „angezeigten Gewalttaten mit Stichwaffen”, wie es bei Statista, die diese Statistiken erstellt hat, heißt, also: die täglichen Messerstechereien.
Wurde im Jahr 2014 laut Statistik 1.996 mal zugestochen oder mit einem Messer gedroht, sind zehn Jahre später 2.596 Fälle zur Anzeige gebracht worden – der höchste Stand im Beobachtungszeitraum von zehn Jahren. Überraschend der Vergleich mit Schusswaffen: Hier geht es steil bergab. Lagen 2014 satte 672 Gewalttaten mit Schusswaffen vor, wurden 2024 lediglich 352 Schusswaffendelikte angezeigt.
Wien ist Messerstecher-Hochburg
Doch zurück zu den Messerstechereien: Hierzu gibt es eine Aufschlüsselung über die Vorfälle nach Bundesländern. Wenig überraschend liegt Wien mit einem unglaublichen Vorsprung an erster Stelle. 1.121 Messerattacken oder Messerstechereien wurden 2024 in Wien angezeigt – die Dunkelziffer wird bei diesen Zahlen auch schätzungsweise nicht berücksichtigt.
Wird in Michael Ludwigs (SPÖ) Wien heftig um sich gestochen, macht sein Parteikollege im Burgenland offenbar vieles richtig. 44 Vorfälle mit einem Messer wurden im Vorjahr in Doskozils Heimat zur Anzeige gebracht. Das ist der niedrigste Stand in ganz Österreich. Am zweitsichersten ist es in Kärnten: Hier gab es 90 Gewalttaten mit einem Messer.

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Auf Platz Zwei der Statistik rangiert Oberösterreich mit 345 Messerdelikten, gefolgt von der Steiermark mit 274 Taten und Niederösterreich mit 273 Anzeigen im Zusammenhang mit einem Messer.
Zu guter Letzt noch ein Blick auf die Gefängnisinsassen in unserem Land. Am 1. Jänner 2025 saßen in Österreich 5.121 ausländische Staatsbürger und 4.536 Österreicher in Strafhaft. Damit stellten Ausländer mehr als die Hälfte aller Gefängnisinsassen, was natürlich angesichts ihres Bevölkerungsanteils von etwa zwanzig Prozent mehr als alarmierend ist.
ℹ️ Dieser Beitrag stammt ursprünglich von exxpress.at