So wollte Trump das sicher nicht: Die USA schaden sich auch ohne Gegenzölle

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Die neuen US-Zölle gegen Europa dürften auch US-Betrieben schaden – das zeigt eine neue Expertise.
Im Kern der Auseinandersetzung stehen die Sonderzölle auf Stahl und Aluminium, die Trump trotz eines Handelsabkommens mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im August nicht zurücknahm. Während einige Zölle gesenkt wurden, bleiben die Abgaben von bis zu 50 Prozent auf zahlreiche Produkte bestehen – und wurden sogar ausgeweitet. Betroffen sind Waren im Wert von 35 Milliarden Dollar aus der EU, davon allein 14,4 Milliarden aus Deutschland.
Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) kommt nun aber zu dem Schluss: Die Hauptlast tragen nicht die europäischen Exporteure, sondern die US-Verbraucher und Unternehmen. Denn in vielen Bereichen – von Reaktor-Teilen bis zu Kranwagen – sind die USA stark auf europäische Lieferungen angewiesen. Bei bestimmten Spezialgütern stammen bis zu 100 Prozent der US-Importe aus der EU. Diese Abhängigkeit erlaubt es europäischen Produzenten, die zusätzlichen Zollkosten direkt an ihre Kunden in den USA weiterzugeben, berichtet aktuell das Handelsblatt.
Höhere Kosten für viele US-Unternehmen
Ökonomen wie Andreas Baur vom Ifo-Institut warnen jedoch: Auch wenn die Abgaben faktisch auf US-Käufer übergehen, entstehen erhebliche Verzerrungen. Amerikanische Unternehmen, die auf Vorprodukte aus Europa angewiesen sind, sehen sich mit höheren Kosten konfrontiert. Dies schwächt ihre Wettbewerbsfähigkeit – ein Effekt, den auch Studien zum Handelskrieg zwischen den USA und China in Trumps erster Amtszeit bestätigten. Schon damals zeigte sich: Chinesische Exporteure senkten ihre Preise nicht, die US-Seite trug die Hauptlast.
Trumps Behauptung, die Zölle seien ausschließlich ein Gewinn für die USA, dürfte nicht richtig sein. Die Realität zeigt: Die Rechnung zahlen in erster Linie amerikanische Unternehmen und Konsumenten.
Der Link zum Bericht des Handelsblatts: Handelspolitik: „Zoll-Last dürfte bei US-Käufern liegen“
ℹ️ Dieser Beitrag stammt ursprünglich von statement.at
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