Verteuerung der Öffis um 102 Euro: SPÖ-Chef Babler findet das „treffsicher“

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SPÖ-Chef Andreas Babler überrascht mit seiner Gelassenheit gegenüber den rot-pinken Wiener Preisbomben bei den Öffis und beim Parken.
Die unfassbare Verteuerung der Wiener Öffis belastet vermutlich mehr jene Familien und Pensionisten, die sich kein Auto leisten können, und nicht so sehr die Villen- und SUV-Besitzer in Döbling und Hietzing. Trotzdem meint der Bundesparteivorsitzende der SPÖ, die von seinen Wiener Genossen beschlossene Preiserhöhung sei „treffsicher“.
Während die SPÖ im Bund gegen die Teuerung kämpft, sorgt die eigene Parteibasis in Wien für eine saftige Belastung der Bürger. Die von Rot-Pink regierte Stadt dreht gleich an mehreren Schrauben: Der Preis für die Jahreskarte der Wiener Linien steigt um 102 Euro, Parken wird teurer, und auch im Tourismus-Bereich greifen die Stadträtinnen Barbara Novak und Ulli Sima tiefer in die Taschen der Menschen.
Und was sagt SPÖ-Chef und Vizekanzler Andreas Babler dazu? Nichts – es kommt nur ein lapidares Achselzucken. „Derartige Gebührenanpassungen sind wohl überlegt und nur im dringend notwendigen Maße ausgestaltet“, ließ er über sein Büro der Kronen Zeitung ausrichten. Von Widerstand keine Spur.
Wien sei im Vergleich mit anderen Städten „günstig“
Dabei hat die SPÖ in den letzten Monaten immer wieder scharf gegen Supermarktketten geschossen, Preisdeckel gefordert und den „Kampf gegen die Teuerung“ zum Markenzeichen erklärt. Doch wenn es um Wien geht, ist plötzlich alles „treffsicher, ausgewogen und fair“. Dass Babler die Teuerung der Öffi-Jahreskarte in diese Kategorie einordnet, sorgt für ungläubiges Kopfschütteln.
Der Vizekanzler kontert mit dem internationalen Vergleich: „Wien ist im Vergleich zu anderen Städten Europas selbst mit diesen Anpassungen noch äußerst günstig.“ Doch für viele Wienerinnen und Wiener klingt das zynisch – sie spüren die höheren Kosten sofort, ganz egal, wie teuer Berlin oder Paris sind.
Für die SPÖ ist die Preis-Offensive der Stadt ein Bumerang. Während man bundesweit den Schutz der „kleinen Leute“ predigt, kassiert man in Wien genau bei diesen kräftig ab. Die Opposition spricht bereits von „Doppelzüngigkeit“ und „sozialem Verrat“.
Der rot-pinke Preishammer in Wien bringt Babler in die Defensive – und die Debatte über Glaubwürdigkeit in der Teuerungsfrage erst so richtig ins Rollen.
Credit: APA
ℹ️ Dieser Beitrag stammt ursprünglich von statement.at
SPÖ-Chef Babler findet das "treffsicher" Verteuerung der Öffis um 102 Euro