Während die Regierung tagt: Arbeitslosen-Rekord!

Während die Regierung tagt: Arbeitslosen-Rekord!

1. September 2025 Allgemein 0
AMS

2 Min.

Die Arbeitslosigkeit in Österreich ist im August um 4,2 Prozent gestiegen. 367.120 Menschen sind ohne Job – besonders betroffen sind Frauen, Ältere sowie Beschäftigte in Handel und Industrie.

Die trübe Konjunktur schlägt weiter auf den Arbeitsmarkt durch. Mit Ende August waren beim AMS insgesamt 367.120 Menschen gemeldet – 301.421 arbeitslos und 65.699 in Schulungen. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Plus von 4,2 Prozent bzw. 14.864 Personen; die Arbeitslosenrate lag bei 7,0 Prozent, um 0,3 Prozentpunkte höher als im August 2024.

AMS-Vorständin Petra Draxl sieht vorerst keine Entwarnung: Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ließen „noch keine Trendumkehr“ erkennen, der Talboden sei „noch nicht durchschritten“. Auch die mittelfristigen Prognosen zeichnen ein gedämpftes Bild: Das Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo erwartet für 2025 bestenfalls eine Stagnation nach zwei Jahren Rezession.

Auffällig ist die Struktur des Anstiegs: Besonders stark betroffen sind Menschen über 50 Jahren (+6,0 Prozent). Die Zahl arbeitslos gemeldeter Frauen stieg um 6,1 Prozent auf 142.598, jene der Männer um 3,7 Prozent auf 158.823. Im Branchenvergleich verzeichneten Handel (+6,9 Prozent) und Industrie (+6,7 Prozent) die kräftigsten Zuwächse. Ein Rückgang um 1,4 Prozent am Bau gilt dem AMS als „erster Silberstreif am Horizont“.

Wifo-Prognose gibt erst für 2026 Hoffnung

Während die Bundesregierung in dieser Woche zur zweitägigen Klausur tagt, stehen Wirtschaftsaufschwung, Inflationsbekämpfung und Entbürokratisierung auf der Agenda. Ergebnisse sollen im Ministerrat samt Pressefoyer präsentiert werden. Aus Regierungskreisen heißt es, man wolle „am Aufschwung arbeiten“ – für den Arbeitsmarkt wären rasch wirksame Impulse entscheidend.

Ökonomen verweisen darauf, dass ohne klare Wachstumsimpulse und Planungssicherheit die Nachfrage nach Arbeitskräften verhalten bleibt. Selbst bei einer leichten konjunkturellen Besserung dürfte die Erholung am Arbeitsmarkt zeitversetzt einsetzen. Das Wifo rechnet erst 2026 mit etwas mehr Dynamik.

Unterm Strich zeigt der August: Der Druck auf den Arbeitsmarkt hält an, die Risiken sind ungleich verteilt – zulasten Älterer, vieler Frauen und der exportabhängigen Branchen.

Credit: Reuters

ℹ️ Dieser Beitrag stammt ursprünglich von blog.at

 

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