Zu teuer, zu viel Kriminalität? Verluste für Wiener SPÖ in Umfrage, FPÖ legt zu

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Die Wiener SPÖ gerät zunehmend unter Druck: Zwar liegt Bürgermeister Michael Ludwig mit seiner Partei in einer aktuellen Umfrage vom FDD-Institut für W24 noch an erster Stelle, doch der Rückhalt bröckelt.
Besonders problematisch für die Sozialdemokraten: Die wachsende Skepsis der Wiener hat nicht nur mit bundespolitischem Gegenwind zu tun, sondern auch mit hausgemachten Problemen. Das Budget der Stadt ist tief in Schieflage geraten. Die zuletzt vorgelegten Finanzpläne offenbaren ein gewaltiges Defizit, das durch steigende Ausgaben und mangelnde Gegensteuerung der SPÖ-geführten Stadtregierung noch verschärft wird. Kritiker sprechen bereits von einem Budgetdesaster.
Ein besonders drückender Faktor sind die Kosten der Mindestsicherung. Während die Stadt 2010 noch 341 Millionen Euro für diese Sozialleistung aufwenden musste, stiegen die Ausgaben bis 2024 auf über 1,1 Milliarden Euro an – das ist eine Steigerung von mehr als 220 Prozent in nur 14 Jahren. Diese enorme Belastung wirft Fragen auf, wie lange sich Wien dieses Modell noch leisten kann, ohne andere Bereiche – etwa Bildung, Infrastruktur oder Sicherheit – massiv zu vernachlässigen.
Schlechte Bewertung für neuen Wiener ÖVP-Chef
Gleichzeitig zeigen die Umfragewerte, dass die SPÖ immer stärker an Profil verliert. Zwar würde Ludwig bei einer fiktiven Direktwahl noch von 48 Prozent direkt zum Bürgermeister gewählt werden, doch auch hier zeigen sich Risse. Dominik Nepp von der FPÖ erreicht bereits 24 Prozent – ein Wert, der signalisiert, dass die Freiheitlichen sich als ernsthafte Alternative etablieren. Die Grünen mit Judith Pühringer (15 Prozent) und die NEOS (8 Prozent) liefern keine Überraschung. Die ÖVP hat aber mit den Bekanntheits- und Beliebtheitswerten von Markus Figl (nur 8 Prozent) ein Problem. Die KPÖ liegt wie gewohnt unter der Einzugshürde.
Teuerung, Kriminalität und weiterhin Massenzuwanderung
Dass die SPÖ trotz all dieser Probleme weiterhin die stärkste Kraft bleibt, verdankt sie vor allem ihrer jahrzehntelangen Vormachtstellung in Wien. Doch der Druck wächst: Die steigenden Lebenshaltungskosten, ungelöste Integrationsprobleme, die belastende Kriminalität in der Stadt und die anhaltende Diskussion über explodierende Sozialausgaben bringen Wählerverluste. Und eine Besserung der Situation ist bei anhaltender Wirtschaftskrise samt Teuerung und einer weiterhin unkontrollierten Massenmigration nicht in Sicht.
Für die FPÖ liefern diese Probleme Rückenwind: Sie profitiert von der Unzufriedenheit und der Wahrnehmung, dass die SPÖ viel zu lange weggeschaut habe.
Wenn die Sozialdemokraten nicht rasch Antworten auf das Budgetloch und die Rekordkosten bei der Mindestsicherung finden, droht der Vorsprung zu schmelzen. Dass sich die SPÖ in Wien dauerhaft auf ihre Rolle als „Platzhirsch“ verlassen kann, steht mehr denn je in Frage.
Zusätzlich zu der Umfrage, die aktuell auch in der Tagezeitung Heute veröffentlicht worden ist, ließ die Redaktion von Heute auch online ihre Leser über die Wiener Parteien abstimmen: Dabei kam die FPÖ auf 78 %, die SPÖ auf 8 %, die ÖVP auf 5 %, die Grünen auf 2 % und die NEOS auf nur 1 % (Stand 17 Uhr, knapp 2000 Votings).
Credit: Getty Images
ℹ️ Dieser Beitrag stammt ursprünglich von statement.at