„Mordkomplott“ Jörg Haider: Fakten & Vertuschungen

„Mordkomplott“ Jörg Haider: Fakten & Vertuschungen

7. Oktober 2021 Allgemein 2

„Mordkomplott“ Jörg Haider: Fakten & Vertuschungen

Die Nacht vom 10. auf den 11. Oktober 2008 erschütterte nicht nur Österreich, sondern auch weitere EU-Staaten und andere Teile der Welt. Denn in dieser Nacht „verunfallte“ der wohl erfolgreichste Populist Europas: Dr. Jörg Haider!

• Das „Märchen“ vom Autounfall.
• Widersprüche und ein „geheimes“ Kfz-Gutachten.
• Wurde Haiders Fahrzeug manipuliert?
• Die zweifelhafte Haider-Obduktion.
• Die Vernichtung der letzten Beweise.

Die „Mär“ von einem Autounfall

Die kolportierte Unfallgeschichte liest sich wie folgt: Der BZÖ-Politiker Jörg Haider kam aus einem „Schwulenlokal“ und war mit 1,8 Promille Alkohol – also sturzbetrunken und fahruntüchtig – alleine mit seinem Dienstwagen, einem VW-Phaeton, nach Hause ins Bärental unterwegs, um zur 90. Geburtstagsfeier seiner Mutter zu fahren.

Gegen 1.15 Uhr überholte er bei einem Tempolimit von 70 km/h mit doppelter Geschwindigkeit, nämlich mit 142 km/h auf der Loiblpass-Bundesstraße in der Ortschaft Lambichl im Süden Klagenfurts, ein anderes Auto. Dabei kam Haider rechts von der Straße ab, geriet auf eine Böschung, schlitterte an einer Thujahecke entlang, mähte ein Verkehrsschild um, krachte gegen einen Betonsockel, schleuderte gegen einen Hydranten und überschlug sich mehrmals.

Haider erlitt schwerste Verletzungen. Unter anderem multiple Weichteilverletzungen und Knochenfrakturen, ein Abriss des verlängerten Rückenmarks vom Gehirn, eine Zerreißung des Herzbeutels und Einriss des Herzens sowie ein Abriss der Körperhauptschlagader. Der Landeshauptmann verstarb.

Sein Dienstwagen war in einem technisch einwandfreien Zustand, so dass eine Sabotage und auch ein Attentat schnell ausgeschlossen wurden. Das ist im Großen und Ganzen die verbreitete Coverstory von Jörg Haiders „Unfall.“ Doch meines Erachtens stimmt diese so nicht!

Erste Widersprüche und ein „geheimes“ Kfz-Gutachten

Im Zuge der Recherchen für mein Buch Mordkomplott Jörg Haider erhielt ich vom BZÖ Kärnten Material, das mir bislang nicht vorlag. Darunter auch das von der Staatsanwaltschaft Klagenfurt wohl als „geheim“ eingestufte Kfz-Gutachten des DI Dr. Harald W. hinsichtlich des „Unfall-Phaetons“, das ich vollumfänglich veröffentlichte.

Darin erklärte der Gutachter unter anderem, dass der Fahrergurt durch äußere Gewalteinwirkung (Hydrant) abgerissen wurde, wodurch Haiders schwere Verletzungen im Brustbereich erklärbar wären. Allerdings sagte die Notärztin Dr. Andrea O. aus, beim Eintreffen am „Unfallort“ habe sie Haider angeschnallt vorgefunden! Leider konnte sie nie öffentlich zu dieser Diskrepanz befragt werden, weil sie am 25. August 2018 im Alter von nur 59 Jahren verstarb …

Geschwindigkeit „nicht erklärbar“

Bezüglich der Geschwindigkeit von über 140 km/h, die Haider scheinbar gefahren sein soll, verkündete die Staatsanwaltschaft am 17.10. 2008, dass der Radarkasten, der vor Lambichl stand, „leider nicht aktiviert“ gewesen sei, sonst hätte man genauere Angaben über die Geschwindigkeit machen können.

Doch schon Tage zuvor, nämlich am 12.10. 2008, wurde behauptet, dass laut Diagnoseprotokoll des Phaeton-Datenschreibers, Haider 141 km/h gefahren sei. Allerdings bezeichnete der Kfz-Gutachter die Geschwindigkeit selbst als „nicht erklärbar“.

Wurde Haiders Fahrzeug „manipuliert?“

Der frühere Ex-Vizekanzler und Ex-Präsident des Nationalrates Herbert Haupt berichtete in diesem Zusammenhang über Hinweise aus vertraulichen Polizeikreisen. Demnach hätte die Auswertung der VW-Bordelektronik ergeben, das Haider bis kurz vor dem „Unfall“ mit einer normalen ortsüblichen Geschwindigkeit gefahren sei. Erst kurz davor soll die Geschwindigkeit „erheblich nach oben gegangen sein!“

So stellt sich zwangsläufig die Frage: Wurde Haiders Dienstwagen während der Fahrt von außen manipuliert? Dass eine solche Manipulation an einem Fahrzeug auch von Geheimdiensten durchgeführt werden, ist längst Fakt. So beschreiben unter anderem gehackte Wikileaks-Dokumente, wie Agenten mitunter in Smartphones, Laptops oder Bordcomputer von Autos einbrechen und komplett die Kontrolle übernehmen. Auf diese Weise können natürlich Unfälle verursacht werden, um jemanden zu beseitigen, wie der Sicherheitsexperte Ross Schulmer bei CNN bekannte.

Genaue Fahrzeuguntersuchung bleibt verwehrt

Ebenso ist die Behauptung der Behörden unwahr, dass das von der Staatsanwaltschaft angeforderte VW-Unfallforschungsteam das Unfallwrack genauesten – also „umfangreich und fachgerecht“ – untersuchte.

Tatsächlich durften die Experten keine weitgehenden Untersuchungen an Haiders Phaeton vornehmen, diesen lediglich im Beisein der Staatsanwaltschaft von außen in Augenschein nehmen. Nicht aber von innen untersuchen!

Originalzitat eines VW-Sprechers aus Deutschland: „Unsere Leute durften sich den Wagen von außen anschauen, ihn aber nicht von innen untersuchen. Wir haben unsere Hilfe angeboten, die ist aber von den Behörden nur teilweise angenommen worden!“ Ferner gab es unerklärliche Veränderungen am „Tatort“, eine „schlampige“ Spurensicherung sowie diskrepante Zeugenaussagen.

Widersprüchliche Aussagen zu Haiders „Unfallverletzungen“

Während Witwe Claudia der Zutritt zu ihrem toten Ehemann im Klinikum verweigert wurde, durfte Jörg Haiders damals engster Vertrauter, Stefan Petzner, ihn jedoch sehen. Dieser beschrieb, dass das Gesicht des Kärntner Landeshauptmanns bis auf eine kleine Wunde unter dem Kinn völlig unversehrt gewesen sei. Er wirkte geradezu, als würde er „schlafen“.

Aber wie konnte das möglich sein, behaupteten die Verantwortlichen des Klinikums doch, dass der Verunfallte massive Kopfverletzungen erlitten hätte? Und auch die Bestatterin bestätigte, dass der „Verunfallte“ stark entstellt gewesen sei?

Als ich diesbezüglich bei Stefan Petzner nachfrage, bleibt er bei seiner dokumentierten Zeugenaussage, die meines Erachtens ein Sprengsatz ist, widerspricht sie doch der offiziellen Geschichte der Behörden. Alleine deshalb schon müsste der Fall Haider neu aufgerollt werden!

Die „zweifelhafte“ Haider-Obduktion

Am 11.10.2008 nahm der Radiologe Dr. Felix T. an der Klinik für Radiologie des LKH-Graz eine Computertomographische Untersuchung von Jörg Haiders Leichnam vor. Dabei wurde unter anderem ein 2 x 1,3 cm großer Fremdkörper im Bereich der rechten Niere festgestellt.

Danach führten Prof. Dr. Peter G. und die Univ. Prof. Dr. Kathrin Y. am Institut für Gerichtsmedizin in Graz Haiders Obduktion durch. Im Obduktionsbefund wurde der Fremdkörper jedoch nicht aufgeführt, sondern lediglich eine Zerreißung der rechten Niere in zwei Teile beschrieben. Ein Befund also, der den Fremdkörper nicht erklärt.

Dem BZÖ Kärnten nach soll Dr. Y. außerdem gesagt haben, dass sie sich über den Grad des Alkoholgehalts in Haiders Blut gewundert habe, da sie bei der Obduktion einen Alkoholgeruch, insbesondere im Magen nicht wahrgenommen hätte.

Eine kritische Stellungnahme zur Haider Obduktion

Zum offiziellen medizinischen Gerichtsgutachten gab die Familie Haider eine klinische Stellungnahme durch den gerichtlich zertifizierten Sachverständigen Prim. Univ. Prof. Dr. Günther L. in Auftrag.

Dieses Gegengutachten, das mir anonym zugespielt wurde und ich ebenfalls vollumfänglich veröffentlichte, belegt neben dem Versäumnis hinsichtlich des beim CT festgestellten Fremdkörpers, weiter Unglaubliches:

Während im Obduktionsbericht steht, dass der Leichnam sportliche Halbschuhe trug und die Schuhbänder korrekt verknotet worden seien, verlor der „Verunglückte“ dem Polizeiprotokoll nach zumindest einen Schuh beim „Unfall“. Was also stimmt?

Weitere „Ungereimtheiten“ bei der Obduktion

Außerdem fand sich unter Haiders Kinn, genauer in Höhe des Kehlkopfs, eine eigentümlich bandförmige zirka 13 cm lange braune Hautvertrocknung, bis zu einem Zentimeter Breite mit Einblutungen nach Art von Kammblutungen. Diese Eigentümlichkeit wurde im Obduktionsbericht wohl beschrieben, auf die diesbezügliche Kausalität jedoch nicht eingegangen.

Und: Zwischen dem Alkoholgehalt des Blutes und des Harns sowie dem Alkoholgehalt des Magens bestand eine deutliche Diskrepanz. Der Alkoholgehalt des Mageninhalts war so gering, dass er nicht einmal einem Glas Bier entsprach.

Aber wie ist das zu erklären, soll Haider doch bei seiner Todesfahrt „volltrunken“ gewesen sein? Selbst die chemische Substanz der damals gängigen KO-Tropfen – Gamma Hydroxy Buttersäure – wurde nicht untersucht.

Bei meiner diesbezüglichen Nachfrage bei der Haider-Obduzentin Dr. Y wurde mir von ihr persönlich dazu keine Antworten gegeben. Stattdessen erhielt ich verschiedene Schreiben einer 15-köpfigen Rechtsanwaltskanzlei, die ich als Einschüchterungsversuch verstehe.

Die Vernichtung der „letzten Beweise“

Letztlich wurde Haider ohne Zustimmung der Hinterbliebenen einbalsamiert. Zu vermuten bleibt, dass jene von „höherer Stelle“ angeordnet wurde, um so sämtliche Spuren zu vernichten.

Außerdem wollte Haiders Familie ein eigenes Privatgutachten der gesicherten Blut- und Gewebeproben machen lassen. Fristgerecht nach 10 Jahren forderte sie bereits im Oktober 2018 bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt ihre Herausgabe. Doch diese wurde verweigert, weil die Proben anscheinend nicht mehr existieren würden!

Der Unfall, der ein „Attentat“ war

Viele Skandale um strengvertrauliche geheimdienstliche Operationen belegen politische Morde. Die Hintermänner agieren dabei oft so verdeckt, so geheim, dass die herkömmlichen Dienststellen weder von ihrer Existenz noch von ihren Aktionen etwas wissen.

Für mich ist es nach Sichtung des gesamten Materials, das mir vorliegt und das ich in meinem Buch veröffentlichte, eindeutig klar, dass der sogenannte „Unfall“ ein Attentat war. Die Drahtzieher und Ausführenden sind vermutlich in Geheimdiensten zu finden.

Alles spricht dafür, dass Haiders Fahrzeug vor beziehungsweise während der Todesfahrt manipuliert worden. So etwas ist normalerweise ein Spezialgebiet von Nachrichtendiensten, wie ich ebenfalls belegte.

Und auch zwei mysteriöse Todesfälle, scheinbare Selbstmorde, spielen meines Erachtens in diesem Zusammenhang eine Rolle: nämlich der Suizid von Manfred D., Chefermittler im Fall Haider und der von Eugen S., Stadtpolizeichef von Klagenfurt, der meinen Informanten noch vor seinem rätselhaften Tod wichtige Infos übergeben wollte!

• Die vielen Feinde des Jörg Haider.
• Feldzug gegen die „Altparteien“, die Banken und die EU.
• Geheime Informationen, die selbst für Haider zu „gefährlich“ waren.
• Die Realität politischer Morde.

Die vielen „Feinde“ des Dr. Jörg Haider

Die Hintermänner, die in Haiders mysteriösen Tod involviert waren, veranlassten und ausführen ließen, stammen meinen Recherchen nach aus einem Netzwerk aus Politik, Wirtschaft und Geheimdiensten und Freimaurern. Auch wenn letztlich dafür die juristische Beweisbarkeit fehlt.

So hatte der Kärntner Landeshauptmann viele Gegner, manche sprechen von „Feinden“; ob im eigenen Land, in der Europäischen Union, in den USA oder in Israel, bei Banken und Logenbrüdern. Wie er es sich mit den zuletzt Genannten „verscherzte“ beschreibe ich ebenfalls in aller Ausführlichkeit in meinem Buch Mordkomplott Jörg Haider.

Jedes seiner Worte war ein Schlag gegen die Altparteien

Schon immer war es Haiders Anliegen gewesen, den verkrusteten rot-schwarzen „Koalitions-Proporz“ aus SPÖ und ÖVP zu brechen, der die politischen Wahrheiten über so viele Jahre hinweg gepachtet zu haben schien und Österreich als ihr „Beutestück“ ansah. Deshalb wollte Haider die Politik in der Alpenrepublik gründlich und radikal ändern. Ganz nach dem Motto: „So viel Freiheit wie möglich, so wenig Staat wie notwendig.“ Österreich würde von „Parteien beherrscht, deren Repräsentanten ihre politische Erfolglosigkeit durch Missbrauch der Macht und subtile wie brutale Unterdrückung auszugleichen versuchen.“

Jedes seiner Worte war wie ein Schlag in die erhabenen Gesichter der verwöhnten Altparteien, die sich die politische Macht im Lande aufgeteilt hatten. Haider war es schließlich auch, der ihre Privilegien aufdeckte und anprangerte und – vor allem – ihnen durch Wahlsiege Mandate in Gemeinden, Kammern, Land und Bund wegnahm.

Zudem forderte der Kärntner Landeshauptmann in einem seiner letzten Interviews etwas, was den meisten Politikern in den harten Zeiten der Wirtschafts- und Finanzkrise überhaupt nicht ins Konzept passte: Einkommensstärkende Maßnahmen durch eine Steuersenkung. Haiders Intentionen gingen also auch parteiunabhängig soweit, das Beste für die Bürger während dieser Krisenzeiten zu erreichen.

In ganz Europa lagen die Nerven blank

Schon in seinem Buch Freiheit, die ich meine – Das Ende des Proporzstaates, Plädoyer für die Dritte Republik schrieb Jörg Haider 1993, was er von der (damaligen) europäischen Politik hielt:

„Die auf dem Boden der Aufklärung gewachsenen, für Europa prägenden Ideen und Gesellschaftssysteme sind überholt, am Ende oder überhaupt gescheitert. Das gilt für den Sozialismus ebenso wie für den Liberalismus in seiner heutigen Ausprägung … Es geht dabei immer wieder darum, einen Weg zu finden, die größtmöglichste Freiheit für alle Menschen zu garantieren und dafür zu sorgen, dass die Menschenwürde gewahrt bleibt.“

Und weiter: „Die klassischen Ideologien haben ausgedient. Der Versuch, perfekte Gesellschaftssysteme zu errichten und ideologische Dogmen durchzusetzen, ist nach den bitteren Erfahrungen der Geschichte des 20. Jahrhunderts gescheitert … Freiheit ist das einzige Regulativ, um totalitäre Ideen zu entschärfen. Deshalb ist es auch sinnvoller, einem System unvollendeter Freiheit zu vertrauen, als sich in einem System vollendeter Unfreiheit wieder zu finden.“

Und in Hinblick auf die damalige EG (Europäische Gemeinschaft als Vorgänger und einer der drei Säulen der Europäischen Union): „Ein Europa der Bürokraten und Konzerne will die Rechnung ohne die Bürger machen!“

Dekadent wie das alte Rom

Haider hatte nie einen Hehl daraus gemacht, was er von der „Freimaurerdominierten“ EU mit ihrer „zentralistischen Tendenz“ hielt, wie sie jetzt institutionalisiert ist, nämlich nicht viel. Sie sei „genauso unmoralisch und dekadent wie das alte Rom“.

Er lehnte einen „europäischen Zentralstaat“ ab, in der die Avantgarde regierte, strebte vielmehr ein „Europa der Bürger“ mit Mitbestimmungsrecht an. Zwar stellte er die EU prinzipiell nicht in Frage, wollte sie aber nicht „so“.

Ebenso unmissverständlich erklärte Jörg Haider am 14. September 2008, also zwei Wochen vor der Nationalratswahl, aus der er als Sieger hervorgehen sollte: „Ich bin für ein geeintes Europa, aber nicht unter der Diktatur der EU. Die EU wird in wenigen Jahren auseinanderbrechen.“

Und selbst noch drei Tage (!) vor seinem mysteriösen Tod, also am 8. Oktober 2008, machte er in Zeiten der Wirtschafts- und Finanzkrise deutlich: „Die vergangenen Tage haben gezeigt, dass die EU nicht in der Lage ist koordiniert vorzugehen und mit einer Stimme zu sprechen. Dies bestätigt einmal mehr die Kritik der österreichischen Bevölkerung an der EU.

Tabu: „Freiheit der Nation“

Haider forderte immer wieder das, was schon damals und gleich heutzutage ein absoluter politischer Tabubruch war und ist, nämlich „nationale Eigenständigkeit“, die „Freiheit der Nation“ bedeuten würde. Diese basiere jedoch nicht auf dem Gefühl ihrer „Überordnung“, sondern auf dem Gefühl ihrer „Zusammengehörigkeit“ mit den anderen.

Ein freies Volk könne nur aus freien Menschen bestehen. Ausdruck der menschlichen Freiheit sei die Demokratie. Darum würde wirkliche nationale Eigenständigkeit nur von einem demokratischen Rechtsstaat gesichert werden. Gedanken also, die nicht in das Konzept des EU-Establishments pass(t)en, mehr noch: sogar gefährlich für dieses war.

„Feindbild“ Banken

In einer Talkrunde mit anderen Politikern kurz vor seinem Tod wandte Haider sich massiv gegen die Banken. Denn er misstraute (vor allem den österreichischen), wie sie am „Gängelband der Macht“ lagen.

Damit sprach er in Zeiten von Misswirtschaft und Provisionsritterei sicher vielen Bürgern aus der Seele: „Was wir brauchen, ist der Schutz vor ruinösen Produkten, denn in Wirklichkeit sind die Banken eine riesige Mafia, die die ganze Welt vergiftet haben, mit diesen Produkten. Indem man von Amerika weg sozusagen alles transportiert hat und heute will keiner verantwortlich sein.“ Und: „Ausgetragen wird es wieder auf dem kleinen Mann, der wird Arbeitsplätze verlieren, der wird sein Einkommen verlieren. Die großen Herren sind sicherlich nicht gestraft. Das ist der Punkt … Alle sind dabei …“

Noch zwei Wochen vor seiner Ermordung erklärte Haider, dass eine konkret von ihm benannte Bankengruppe schon bald in größere Schwierigkeiten kommen könnte. Ihm würden gesicherte Informationen vorliegen, wonach „lukrierte Gelder“ aus dem Verkauf von Wohnbauforderungen „hochspekulativ“ angelegt worden seien und in der derzeitigen Bankenkrise „krachen“ könnten. Dabei spielte er offenbar auf einen Schaden von rund 300 Millionen Euro durch Spekulationsgeschäfte an.

Haiders „Konjunkturbelebungs-Plan“

Außerdem forderte Haider noch im Monat seines Todes etwas, was schlecht für die Banken war: eine europaweite Einführung der Spekulationssteuer auf Finanztransaktionen, die fünfundzwanzig Milliarden Euro Einnahmen für eine Konjunkturbelebung einbringen würde.

Doch alles kam anders. Drei Tage nach seinem Tod wurde bekannt, dass die österreichische Regierung Haftungen für die Banken von bis zu 85 Milliarden Euro bereitstellte (15 Milliarden Euro für Beteiligungen)! Also nichts anderes, als ein „Rettungsplan“ für die Banken, selbst wenn die Politik dies verneinte.

Haiders „geheime“ Informationen

Rund ein Jahr später erklärte Stefan Petzner, dass der Landeshauptmann von Kärnten über „hochbrisante“ Fakten zur Finanzkrise verfügt hätte. „Er wusste, das ist gefährlich, was er da besitzt“ und hätte als „erster und einziger Politiker Österreichs schon im September (2008) detaillierte Informationen über das Ausmaß der Banken- und Finanzkrise gehabt … Haider hat vor allen anderen gewusst, was da passieren wird. Und er hat gewusst, wie hochbrisant und explosiv diese Informationen sind.“

Petzner weiter: „Das sind Informationen, die im Zusammenhang mit riesigen international vernetzten Banken- und Finanzsystemen stehen. Da geht es um viele Milliarden und die wahren Mächtigen in der Welt, die an der Ostküste und sonst wo sitzen.“

Haider hatte demnach genau gewusst, „welche nationalen und internationalen Banken betroffen sind, welche Manager, welche Bosse – und vor allem auch welche Politiker – und wie viele Milliarden Steuergeld die verspekuliert hatten. Er kannte als einziger Politiker alle Details, die der Öffentlichkeit bis heute verschwiegen werden. Er wusste, welche Sprengkraft diese Informationen haben – das betrifft die mächtigsten Lobbys, die mächtigsten Finanzjongleure. Er hatte Informationen aus Kreisen der Hochfinanz.

Petzner hatte scheinbar die betreffenden Unterlagen gesehen und Haider wusste, „das ist gefährlich, was er da besitzt … Die Banken sind nacheinander zusammengekracht, die Börsenkurse abgestürzt und die Welt ist in die größte Wirtschaftskrise seit den Dreißigerjahren gestürzt.“ Und Haider kannte die Verantwortlichen dafür, ihre Machenschaften und ihre Hintergründe!

„Das ist mir zu gefährlich“

Petzner weiter: „Ich erinnerte mich daran, wie Haider und ich zur Elefantenrunde vor der Nationalratswahl fuhren. Haider hatte unmittelbar davor ein Dossier über eine Großbank erhalten, das angeblich milliardenschwere Malversationen (Betrug, Unterschlagung, Veruntreuung) belegte. Ich kannte das Dossier inhaltlich nicht, er hatte es mir aber gezeigt, und ich fragte ihn damals, ob er es für die Fernsehdiskussion verwenden wolle. ‚Das ist mir zu gefährlich‘, sagte er. Das Dossier tauchte nie mehr auf.“

Aufgrund der Gefährlichkeit und der Brisanz dieser Informationen schloss deshalb auch Stefan Petzner ein Fremdverschulden am Tod von Jörg Haider nicht aus.

Haiders „offener Krieg“ gegen die Banken

Vor seinem Tod kündigte Haider den Banken und ihren Managern sogar offen den Krieg an – und zwar in einem Maße, wie es wohl vor ihm noch kein anderer Politiker ausgesprochen und vor allem gewagt hatte:

„Wer mit anvertrautem Geld leichtfertig umgeht, muss die Folgen spüren“, sagte er. „Wir brauchen eine stärkere Managementhaftung, eine Änderung des Strafrechts und einen Sondergerichtshof für Wirtschaftsdelikte. Manager, die über die Grenzen gehen, müssen mit ihrem Vermögen haften. Die sind ja nicht arm, die haben gigantisch verdient.“

Und ergänzend: „Auch ist die strafrechtliche Verantwortung klarzustellen, dann müssen sie eingesperrt werden. Bei verdorbenen Lebensmitteln wird eingegriffen, bei Finanzprodukten gibt es aber keine Hilfe. Der bestehende Konsumentenschutz ist ein Sozialpartnerverein, wo keiner dem anderen weh tut. Das gehört geändert.

Sondergerichtshof für Wirtschaftsdelikte

Haider forderte also etwas, was bis dahin undenkbar war, aber während der Finanzkrise wohl vielen Menschen aus dem Herzen sprach: Kriminelle Banker, „Großzocker“ (und andere Manager), die mit dem Geld der Bürger fahrlässig und unzumutbar hantiert, also auf Kosten der Allgemeinheit Milliarden verspekuliert hatten, sollten sich vor einem Sondergerichtshof für Wirtschaftsdelikte verantworten. Mehr noch: Bei einer strafrechtlichen Verantwortung auch hinter Gitter gebracht werden!

Damit legte sich Jörg Haider mit der mächtigsten Klientel Österreichs an, die wohl alles tun musste, um zu verhindern, dass dieser Mann an die Macht kam.

Politische Morde sind real

Letztlich geht es für das politische und wirtschaftliche Establishment immer um zwei Dinge: um Geld und Wählerstimmen. Geld, um ihre eigene Machtansprüche zu zementieren; Wählerstimmen, um an diese Macht überhaupt erst zu kommen.

Der emeritierte Professor und Politikwissenschaftler Wilhelm Hennis erklärte einmal dazu: „Wer verstehen will, warum unsere Parteien so maßlos geldgierig geworden sind, muss verstehen, dass sie einen täglichen Krieg führen – alle, ohne jeden Unterschied, gegen uns, die Menschen draußen im Lande. Jeden Einzelnen möchte man einfangen, damit er da sein Kreuz hinsetzt, wo es hingehört. Nur in der Skrupellosigkeit der Mittelbeschaffung zur Auffüllung der Kriegskasse unterscheiden sich unsere Parteien allenfalls noch ein wenig. In diesem Krieg hat es schon Tote gegeben: Jürgen Möllemann und Uwe Barschel auf jeden Fall.“

Ich zähle dazu auch den Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider! Folgerichtig schrieb ich an anderer Stelle: „Wir müssen endlich verstehen, dass Sicherheitsbehörden nicht dazu da sind, uns vor irgendeiner Gefahr zu schützen, sondern ausschließlich die Regierung, die Macht-Elite eines jeweiligen Landes. Die ‚unbekannten grauen Herren‘, wie sich Prinzessin Diana einmal ausdrückte, hatten meines Erachtens auch am 11. Oktober 2008 zugeschlagen: auf der Loiblpass-Bundesstraße in der Ortschaft Lambichl nur wenige Fahrminuten von der Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt entfernt. Dieses Mal war das Opfer jedoch nicht eine junge walisische Prinzessin, die dem Establishment gefährlich geworden war, sondern ein Kärntner Landeshauptmann, der sich nach seinem fulminanten Wahlerfolg anschickte, nicht nur Österreich, sondern ganz Europa aus den Angeln zu heben. Denn er wollte nichts weniger, als die alte politische Ordnung beseitigen. Stattdessen jedoch wurde er selbst beseitigt!“

Das Buch von Guido Grandt: „Mordkomplott Jörg Haider: Fakten & Vertuschungen zum Attentat auf Europas erfolgreichsten Populisten“ finden Sie hier oder hier.

📺 Hier gehts zu den Videos 👉🏻 https://kumhofer.at/joerghaider/

 

2 Antworten

  1. Franz H. sagt:

    Das “Unfallauto” war definitiv nicht Jörg Haiders neuer Dienstwagen. Er war auch nicht “gerast”, ja er war dort gar nicht gefahren, weil er vorher schon tot war, und er war auch nicht alkoholisiert. – Das haben wir längst nachweisen können.
    Es liegt seit Jahren eine Abhandlung vor, die als Sachverhaltsdarstellung dienen könnte. Aber dieses “heiße Eisen” getraut sich niemand anzufassen. Es könnte weitere “Unfälle” geben…

    • veritas sagt:

      Gestern wäre Jörg Haider 74 Jahre alt geworden, und er würde wohl “normalerweise” noch leben.
      Den “Vertuschern” sei “ins Stammbuch geschrieben”: Wir werden so lange für die Aufklärung der Umstände seines Todes kämpfen, bis die Wahrheit ans Licht kommt. Mord verjährt nicht!

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