Wie verhinderst du am ehesten einen Einbruch bei dir zu Hause? Indem du den Tätern immer einen Schritt voraus bist.

Wie verhinderst du am ehesten einen Einbruch bei dir zu Hause? Indem du den Tätern immer einen Schritt voraus bist.

28. Juni 2022 Allgemein 0

Einbruch
Ein Einbruch in die eigenen vier Wände ist für die Betroffenen oft ein großer Schock. Die Verletzung der Privatsphäre verändert nicht nur das verloren gegangene Sicherheitsgefühl. Sie kann auch Auslöser für schwerwiegende psychische Schäden sein, die oft Jahre andauern können und sogar bis zur Aufgabe der Wohnung und dem Austausch der gesamten Kleidung führen können.

Sicherungstechnische Maßnahmen, das bedeutet sowohl elektronische als auch mechanische, leisten einen großen Beitrag zu Ihrer Sicherheit. Ergänzt durch richtiges Verhalten und nachbarschaftliche Hilfe wird es Gaunern sehr schwer fallen, Einbrüche oder Diebstähle zu begehen.

Mit den nachfolgenden Tipps soll aufgezeigt werden, wie man sich und sein Eigentum wirksamer gegen Einbrecher schützen kann. Dabei ist das richtige Verhalten genauso wichtig wie sinnvolle technische Einbruchsicherungen am Haus oder an der Wohnung. Zwischen einzelnen Sicherungsmaßnahmen gibt es keine genaue Grenze. Mechanische und elektronische Sicherungsmaßnahmen müssen sich ergänzen. Bei allen angeführten Maßnahmen ist das Verhalten des einzelnen Menschen wichtig.

Grundsätzlich gilt: Je mehr Hindernisse dem Einbrecher in den Weg gelegt werden, desto schwerer kommt er ans Ziel. Schwachstellen können sein Türen (Haupteingangstüren, Terrassentüren oder Nebentüren), Fenster oder Dachfenster und Kellerschächte.

Folder „Sicheres Wohnhaus“ ( 1003,9 KB)
Folder „Sichere Wohnung“ ( 1,2 MB)

Allgemeine Feststellungen:

Einbrecher wählen eher ruhige Wohnsiedlungen aus.
Sie beobachten Häuser und die Gewohnheiten der Bewohner.
Sie schlagen meist um die Mittagszeit oder zwischen 17.00 und 21.00 Uhr zu.
Vorzugsweise werden Terrassentüren oder an der Hausrückseite gelegene Fenster aufgebrochen.
Einbrecher suchen Schmuck, Bargeld, Kreditkarten, Münzsammlungen, wertvolle Uhren usw.

Allgemeine Maßnahmen

Legen Sie ein Eigentums- bzw. Inventarverzeichnis ( 225,5 KB) an (bietet sich vor allem bei Umzug / Neubau an, hilfreich bei der Fahndung)
Fotografieren Sie Schmuck- und Kunstgegenstände und notieren Sie Gerätenummern.
Geben Sie Ihren Haus- oder Wohnungsschlüssel vor einer längeren Abwesenheit in ein Schlüsseldepot oder vertrauen Sie ihn einer Vertrauensperson an.
Mieten Sie bei längerer Abwesenheit Bankschließfächer
Bewahren Sie Sparbuch und Losungswort immer getrennt auf
Verwenden Sie in den Abendstunden Zeitschaltuhren.
Sichern Sie Terrassentüren durch einbruchshemmende Rollbalken oder Scherengitter.
Lassen Sie eine möglichst lückenlose Außenbeleuchtung installieren.
Bringen Sie Bewegungsmelder an.
Beleuchten Sie Kellerabgänge.
Achten Sie darauf, dass Außensteckdosen von innen abschaltbar sind, um Einbrechern nicht die Möglichkeit zur Stromabnahme (zum Beispiel zum Anschluss einer Bohrmaschine) zu geben.
Lassen Sie sich ausschließlich hochwertige Schlösser und Schließzylinder einbauen.
Vermeiden Sie Zeichen der Abwesenheit. Während des Urlaubes oder sonstiger Abwesenheit sollten die Briefkästen geleert und Werbematerial beseitigt werden. Das Haus sollte keinen unbewohnten Eindruck machen. Die Nachbarschaftshilfe ist hier besonders wichtig. Der Link zu ihrem Urlaubspostfach auf der Seite der österreichischen Post AG.
Vergessen Sie nicht, Fenster, Terrassentüre und Balkontüre zu schließen.
Vergewissern Sie sich beim Weggehen vielleicht noch ein zweites Mal, ob Ihr Schloss versperrt ist
Verstecken Sie den Wohnungsschlüssel nicht unter Fußabstreifer und Blumentöpfen.
Vermeiden Sie unübersichtliche Bepflanzung direkt am Haus
Räumen Sie weg, was Einbrechern nützen könnte wie zum Beispiel Leitern, Kisten usw.
Sorgen Sie im Winter für Schneeräumung.

Gekippte Fenster, Schlüssel unter der Fußmatte, unverschlossene Türen: Erkennen Sie Schwachstellen in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung, bevor es Einbrecher tun. Auf dem Präventionsportal www.bewusst-sicher-zuhause.at kann dies selbst überprüft werden. In Form eines interaktiven Spieles erlebt man sein Eigenheim aus der Sicht eines Einbrechers. Zusätzlich kann eine innovative Schwachstelle-Analyse in Form eines Sicherheits-Checks durchgeführt werden.

Sicherheit beginnt an der Grundstücksgrenze
Massiv Zäune und Mauern sollten mit einem Überkletterschutz versehen sein. Offene Gartentüren, Garagentore oder Hofeinfahrten, die nicht verschlossen sind, laden geradezu ein, ein Grundstück zu betreten. Bauen Sie selbst schließende Gartentore oder Tore mit elektrischem Türöffner ein. Mit einer Türsprechanlage oder einer Videoanlage können Sie schon im Vorfeld eine Überprüfung ihrer Besucher vornehmen.

Telefonleitung sollten nach Möglichkeit unterirdisch ins Haus geführt werden. Somit kann Ihnen die Verbindung zur „Außenwelt“ nicht abgeschnitten werden.

Schrecken Sie Einbrecher durch eine möglichst lückenlose Außenbeleuchtung ab, nach Möglichkeit in Verbindung mit Bewegungsmelder. Einbrecher scheuen das Licht. Auch Hauszufahrten sollten ausreichend beleuchtet sein.
Außensteckdosen sollten abschaltbar sein.

Vermeiden Sie vor allem an einbruchsgefährdeten Stellen eine unübersichtliche Bepflanzung direkt am Haus. Entfernen Sie alles, was Einbrechern als „Kletterhilfe“ (Leitern, Müll- Wassertonnen, Gartenmöbel, Rank Gitter, Haus nahe Bäume) nützlich sein könnte.

Sicherung der Garagen
Einbrecher dringen in die meist schlecht oder gar nicht gesicherte Garage ein, um von der Garage aus leicht und ungesehen in das Wohnhaus gelangen zu können.

Sie sollten bereits bei der Planung prüfen, ob zwischen Garage und Wohnhaus unbedingt eine Türe benötigt wird. Falls eine Tür notwendig ist, sollte bereits in der Planungsphase ein geprüftes, einbruchhemmendes Garagentor berücksichtigt werden.

Schwingtore sollten mit stabilen Stangenverriegelungen ausgestattet werden. Die Beplankung darf von außen nicht entfernbar sein und der Schließzylinder sollte geschützt eingebaut werden.

Türen, Fenster und Rollläden im Mittelpunkt
Sicherung von Türen

Bei Neu- oder Umbau wird der Einbau von geprüften, Einbruch hemmenden Türelementen nach Ö-Norm B5338 ab der Widerstandsklassen (WK) 3 mit Mehrfachverriegelung und Distanzsperre empfohlen. Bei diesen Produkten sind alle Sicherungen obligatorisch.

Einbruchhemmende Türen sind vollständige Türelemente einschließlich Zarge, die dazu bestimmt sind, in eingebautem, geschlossenem und verriegeltem Zustand einen Einbruch zu verhindern bzw. zu erschweren.

Der Sicherheitswert einer Verschlusseinrichtung hängt wesentlich von der Beschaffenheit des Schließbleches und seiner Befestigung ab. Winkeleisen oder Schließbleche aus Chromnickelstahl erhöhen die Sicherheit. Solche Schließbleche sollten auch mittels Schwerlastdübel in der Zarge oder im Mauerwerk verstärkt befestigt, eingebaut werden.

Mehrfachverriegelungen erhöhen die Sicherheit einer Tür wesentlich. Diese Verschlüsse lassen sich nachträglich in die meisten Türen einbauen. Die Industrie bietet verschiedene Möglichkeiten an. Die Zargen sollten allerdings entsprechend massiv ausgeführt sein.

Querriegelschlösser lassen sich als Zusatzschlösser nur an Türen mit tragfähigen Bändern montieren. Der Sicherheitswert einer derartigen Verriegelung hängt wesentlich von der Befestigung der Schließkästen im Mauerwerk ab. Querriegelschlösser werden auch – wie Kastenschlösser – mit Sperrbügel angeboten und vereinigen dann einen Einbruchs- und Überfallschutz. Empfohlen werden diese Zusatzschlösser vorwiegend bei Kellertüren.

Nicht nur auf das Schloss kommt es an. Der Zylinder sollte unbedingt mit einem Sicherheitsbeschlag geschützt sein. Sichern Sie Ihre Eingangstüre durch zwei Schlösser verschiedener Bauart oder eine Mehrfachverriegelung. Verwenden Sie nur Sicherheitszylinder, die aufbohr-, nachsperr- und abreißsicher sind. Der Außenbeschlag muss aus gehärtetem Stahl bestehen und von innen verschraubt sein. Lassen Sie sich vom Fachmann ein Zusatzschloss mit Sicherheitsbügel montieren. Dies erhöht den Widerstandswert der Türe erheblich. Außerdem bietet der Fangbügel zusätzlichen Schutz gegen ungebetene Besucher!

Sicherung von Fenstern

Bei Neu- oder Umbau wird der Einbau von einbruchshemmenden Fensterelementen empfohlen. Ein hoher Widerstand wird durch Pilzkopfbeschläge und Zwillingsbolzenverschlüsse erreicht.

Einbruchshemmende Fenster gibt es in den Widerstandklassen 1 bis 4.

Die Art der Rahmen, Scheiben, Gläser und der Verriegelung ergeben zusammen das sichere Fenster. Bei Einfamilienhäusern und Wohnungen, deren Fenster leicht erreichbar sind, sollten die Fenster und Rahmen so beschaffen sein, dass sie Körpergewalt und einfachen Werkzeugen standhalten. Ein abschließbarer Fenstergriff wird empfohlen.

Bei einem einbruchshemmenden Glas sollte es sich zumindest um ein Dreifachisolierglas handeln (Verbundsicherheitsglas). Zudem sollte das Fenster einfachen Werkzeugen einen entsprechenden Widerstand bieten.

Bei einem einbruchshemmenden Fenster ist es dabei wichtig, dass alle Komponenten wie Fensterrahmen, Fenster, Beschläge, Fenstergriff und Glas auf einander abgestimmt sind. Besonders der Fensterrahmen muss fest mit dem Mauerwerk verschraubt sein. Einschäumen alleine genügt nicht. Der Einbruchschutz kann bei älteren Fenstern zum Teil durch Zusatzbeschläge erhöht werden.

Sicherung von Dachluken

Auch Dachluken sind nur Fenster. Deshalb sollte der Schutzwert genau so hoch sein wie im Erdgeschoß. Besonders dann, wenn Aufstiegshilfen wie Sichtschutzwände, Blumenspaliere, Gartenmöbel oder frei herumliegende Leitern vorhanden sind.

Sicherung von / mit Rollläden

Rollläden können häufig durch einfaches Hochschieben leicht überwunden werden. Wo Rollläden gegen das Vorziehen und das Hochschieben Widerstand bieten sollen, müssen sie in stabilen, fest verankerten Führungsschienen laufen und durch Stifte oder Sperren im oberen Drittel gesichert sein.

Einbruchhemmende Rollläden haben aufgrund des verwendeten Materials und der Konstruktion einen höheren Widerstandswert.

Rollläden sollten grundsätzlich nur nachts geschlossen sein, und nicht schon tagsüber auf Ihre Abwesenheit hinweisen.
Trotz des Einbaues von geprüften einbruchshemmenden Rollläden kann nicht auf die Sicherung der Fenster verzichtet werden.

Der Einbau von Standardrollläden reicht für einen Einbruchsschutz nicht aus. Sie besitzen keine einbruchshemmende Wirkung und dienen lediglich dem Sonnen- und Sichtschutz. Mit einer Zusatzsicherung können aber auch diese Rollläden zumindest gegen das Hochschieben gesichert werden.

Tresor für Wertgegenstände
Wertsachen gehören in einen Tresor mit Schloss ohne Schlüssel. Wenn Einbrecher den Tresorschlüssel suchen, nehmen sie keine Rücksicht auf Verluste und wüten wie die Vandalen. In der Regel finden sie den Schlüssel auch.

Am komfortabelsten sind elektronische Zahlenschlösser. Es wird kein Schlüssel dafür benötigt und er ist trotzdem im täglichen Betrieb für die Schmuckablage, die Verwahrung von Waffen, Dokumente und dergleichen rasch und sicher zu handhaben.

Wandtresore sind eingemauert. Möbeltresore bedürfen also einer ebenbürtigen Verankerung.

Achtung: Führen Sie keine eigenmächtigen Bohrungen durch die Außenhaut des Tresors durch. Halten Sie Absprache mit der Versicherung bezüglich des versicherbaren Inhalts!

 

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