Nächste Blamage nach Abhör-Skandal: Verteidigungsminister hat „1234“ als Passwort

Nächste Blamage nach Abhör-Skandal: Verteidigungsminister hat „1234“ als Passwort

5. März 2024 Allgemein 0
Verteidigungsminister Boris Pistorius
Verteidigungsminister Boris Pistorius

Verteidigungsminister Boris Pistorius

Es wird immer peinlicher: Zunächst haben russische Spione ein vertrauliches Gespräch von vier Bundeswehr-Offizieren abgehört. Daraufhin schützte das Verteidigungsministerium ein Statement von Minister Pistorius zu der brisanten Causa mit einem Passwort. Allzu sicher ist das Passwort aber nicht: Es besteht aus vier Ziffern, die nicht schwer zu erraten sind…

In Deutschland, so darf man hoffen, hat der Schutz vor ausländischer Spionage hohe Priorität, vor allem nach dem vergangenen Wochenende. Der Abhör-Skandal hatte in den vergangenen zwei Tagen nämlich für gewaltiges Blätterrauschen gesorgt. Russische Spione hatten vier deutschen Offizieren beim Gespräch zugehört. Die Bundeswehr-Offiziere unterhielten sich über höchst vertrauliche Armee-Angelegenheit, wie etwa die Zerstörung der Krim-Brücke mit Taurus-Raketen, und wie man die deutschen Spuren verwischt.
Hier der Bericht: Geheim-Gespräch deutscher Bundeswehr Generäle, sie planen die russische Krim-Brücke zu attackieren

Ein Passwort soll verhindern, dass nicht wohl gesinnte Personen das Statement lesen
Einen Tag später zweifeln einzelne deutsche Medien neuerlich an der Professionalität des Verteidigungsministeriums. Der Grund: das Passwort auf der dortigen Website. Das Ministerium veröffentlichte ein Presse-Statement von Minister Boris Pistorius (63, SPD) „zur abgehörten Luftwaffen-Kommunikation“. Dabei war es dem Ministerium wichtig, dass nicht jeder darauf zugreifen kann. „Diese Freigabe ist passwortgeschützt“, hieß es auf der Bundeswehr-Seite. Offenbar sollten nur regierungsfreundliche Redakteure die Pressemitteilung zu der hochbrisanten und heiklen Causa lesen können.

Nun, ob das Ministerium die Stellungnahme seines Chefs mit einem Passwort tatsächlich „geschützt“ hat, da gehen die Meinungen auseinander. Manche Medien bezweifeln, dass man von „Schutz“ sprechen kann. Der Grund ist das Passwort.

Verteidigungsministerium in puncto Schutz im Internet womöglich nicht auf dem neuesten Stand
Dass bei Passwörtern Sonderzeichen vorteilhaft sind, und ebenso Klein- und Großschreibung, weiß mittlerweile jeder Jugendliche mit Mail- und sonstigem Account. Beim Verteidigungsministerium weiß man es anscheinend nicht. Das dortige Passwort besteht aus vier Ziffern: „1234“, wie die „Bild“ berichtet. Die deutsche Tageszeitung kommentiert: „Nach dem Abhör-Angriff auf die Bundeswehr durch russische Spione ist das reichlich peinlich.“

Von „Realsatire live“ spricht das Online-Magazin Tichys Einblick, und merkt sarkastisch an: „Letztlich eine raffinierte Taktik. Die ausländischen Geheimdienste denken sich, so tief im Niveau brauchen wir nicht zu gehen. So hilflos und niveaulos kann die deutsche Regierung gar nicht sein. Doch dann kommt Boris Pistorius – Deutschlands beliebtester Politiker – und sagt: Eins, zwei, drei, vier / halt doch mal mein Bier.“

Coup der Russen noch immer ungeklärt
Ungeklärt ist unterdessen weiterhin, wie russische Spione ein vertrauliches 38-minütiges Gespräch deutscher Offiziere aufnehmen konnten. Sollte beim Befolgen von Sicherheitsstandards allerdings ähnlich professionell vorgegangen worden sein, wie bei der Wahl des Passworts, wäre dieser Coup der Russen tatsächlich nicht allzu verwunderlich.

 

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